Bundeskanzler Olaf Scholz besucht Innovationsquartier MARK 51°7 mit Kompetenzzentrum HUMAINE
Die Transformation industrieller Standorte ist heute von zentraler Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit ganzer Regionen. Bundeskanzler Olaf Scholz erlebte dies bei seinem Besuch in Bochum am 26. August 2024 aus nächster Nähe. Auf Einladung des Regionalverbands Ruhr (RVR) informierte er sich über das Innovationsquartier MARK 51°7. Dieser Standort – einst Steinkohlebergwerk, dann Heimat der Opel-Werke – hat sich zu einem Innovationszentrum gewandelt, das neueste Technologien und Forschungsinitiativen beherbergt, um die Transformation der Region hin zu zukunftsweisenden Arbeitsplätzen zu gestalten.
Während der Besichtigung des Forschungsbaus ZESS, Zentrum für das Engineering smarter Produkt-Service-Systeme, in dem zahlreiche Zukunftsprojekte angesiedelt sind, stellte sich auch das vom BMBF geförderte Kompetenzzentrum „Kompetenzzentrum HUMAINE – Transfer Hub der Metropole Ruhr für die humanzentrierte Arbeit mit KI (HUMAINE)“ vor. HUMAINE entwickelt und evaluiert in enger Zusammenarbeit mit der betrieblichen Praxis wissenschaftliche Methoden, um eine menschenzentrierte KI-Entwicklung, -Implementierung und -Nutzung in Arbeitsprozessen voranzutreiben. Gleichzeitig stärkt HUMAINE die regionale Verantwortung für den humanzentrierten Einsatz von KI, indem es Gemeinschaften rund um diesen Ansatz aufbaut. In sieben praktischen Anwendungsfällen mit dem Schwerpunkt auf den Kernbranchen der Region – Industrie und Gesundheitswesen – wird interdisziplinär an Lösungen für einen verlässlichen KI-Einsatz gearbeitet.
Bei seinem Rundgang durch das ZESS konnte der Bundeskanzler mit den Ausführungen von Prof. Dr. Uta Wilkens einen Blick in die HUMAINE Toolbox werfen und einen KI-basierten Demonstrator kennenlernen, der bereits in der betrieblichen Ausbildung der Karrierewerkstatt der Deutschen Edelstahlwerke GmbH eingesetzt wird. Dieser digitale Prüfassistent unterstützt die betriebliche Ausbildung von Mechatronikern und übernimmt eine zentrale Aufgabe im Ausbildungsprozess: die optische Analyse und Bewertung von Lötstellen. Uta Wilkens und Dominik Arnold erläuterten, dass Auszubildende durch dessen Nutzung mehr Autonomie und Unabhängigkeit vom Meister im Lernprozess erlangen, sich intensiver mit der Technik beschäftigen können und ein Rollenentwicklungsprozess aller Beteiligten stattfindet. Der Demonstrator zeigt, wie KI-Einsatz beispielsweise dazu beitragen kann, neue Formen der Arbeitsorganisation in Betrieben voranzutreiben. Weitere Einblicke in die HUMAINE-Toolbox umfassen den KI-Kodex und Prozessbeschreibungen zur domänenübergreifenden Zusammenarbeit zwischen KI-Entwicklern und KI-Nutzern.
Die nächsten HUMAINE-Aktivitäten knüpfen hieran an. Tobias Nadjib, Geschäftsführer von Volkswagen Infotainment, wird im nächsten HUMAINE Ideenlabor am 12. November 2024 über die Entwicklung des KI-Kodex in seinem Unternehmen berichten. Ergänzt durch Impulse aus dem regionalen Kompetenzzentren HUMAINE und dem „Kompetenzzentrum KI in der Arbeitswelt des industriellen Mittelstands in OstWestfalenLippe Arbeitswelt.Plus“ (ehemals KIAM) erwartet die Teilnehmenden eine interaktive Veranstaltung, in der diskutiert wird, wie der Einsatz von KI im Unternehmen verantwortungsvoll gestaltet werden kann. Weitere Informationen sind auf der Homepage des Kompetenzzentrums HUMAINE zu finden.
Das Projekt HUMAINE wird vom BMBF unter den Förderkennzeichen 02L19C200 bis 02L19C215 gefördert.