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Forschungsziel: Im Verbundprojekt KOMIT wurden integrale Prinzipien für den systematischen Aufbau von Reflexions- und Kommunikationsfähigkeit in produzierenden Unternehmen genutzt. Das bedeutet eine konsequente Verknüpfung von weichen Faktoren (Motivation, Eigeninitiative, Arbeitsatmosphäre) mit fachlich-technischen Anforderungen. Drei produzierende KMU entwickelten gemeinsam mit einem Software-Entwicklungshaus und einem KMU-Beratungs- und Qualifizierungsunternehmen anschlussfähige Qualifizierungsmaßnahmen und unterstützende Tools zur Verbesserung der Reflexionsfähigkeit Einzelner. Als Zielsetzungen wurden selbstlernendes Unternehmen, neue Führungstools, innovatives Tracking und konstruktive Fehlerkultur verfolgt. Die Führungskräfte wurden in ausgewählten Pilotbereichen zum Thema formelle und informelle Mitarbeitergespräche geschult. Parallel dazu wurde, um die Reflexion des persönlichen Denkens und Handelns in den Arbeitsalltag zu integrieren, ein IT-basiertes Reflexionstool für Mitarbeiter aller Bereiche produzierender Unternehmen entwickelt, getestet und bei den beteiligten Industriepartnern umgesetzt. Die in Fallstudien dokumentierten Projektergebnisse stehen über IHK- Informationsveranstaltungen, Unternehmernetzwerke und Branchenverbände einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung.
Monika Luger +49 821 34366-35
luger@imu-augsburg.de
Sarah Rau, M.A.
+49 721 608-22703
sarah.rau@kit.edu
Problemstellung
In vielen großen Unternehmen werden Führungskräfte und Mitarbeiter in regelmäßigen Abständen zum Thema Kommunikation geschult. Formelle Mitarbeitergespräche sind Standard und die definierte Unternehmensstrategie fließt gezielt in Führungsarbeit ein. In vielen produzierenden KMU hingegen versäumt man häufig einen systematischen Kompetenzaufbau zum Thema Kommunikation. Wissenschaftliche Untersuchungen stellen zudem heraus, dass eine Vielzahl von KMU nach wie vor von mechanistischen Organisationsstrukturen und hierarchischen Kommunikationsmustern geprägt sind. Wie gelangen Informationen in KMU von der Geschäftsleitung bis an die Werkbank und zurück? Welche Möglichkeiten gibt es, Kritik zu äußern? Wie können die Mitarbeiter in der Produktion ihre Anforderungen, Ideen und Lösungen weitergeben? Die am Projekt beteiligten Industriepartnerhaben haben großen Bedarf, ihre Reflexions- und Kommunikationsfähigkeit für eine nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Weiterhin besteht Entwicklungsbedarf bei der Durchführung von formellen Mitarbeitergesprächen. Die Anforderungen von Kunden und Mitarbeiter steigen kontinuierlich. Um als Lieferant und Arbeitgeber attraktiv zu bleiben ist eine Personalentwicklung notwendig. Das im Forschungsprojekt MENTION von imu augsburg mitentwickelte „Integrale Kompetenzmodell“ (Vier Quadranten Modell), das der Standortbestimmung von KMU dient, ist wissenschaftliche Grundlage im Projekt KOMIT.
Projektziele
Ziel des Forschungsprojekts KOMIT war es, konkrete und in den Arbeitsalltag integrierbare Tools zu entwickeln und anzuwenden, die Führungskräfte von der Geschäftsleitung bis zum Schichtleiter unterstützen ihre Führungsaufgaben bewusster und effizienter wahrzunehmen. Der Schüssel dazu war eine konstruktive Kommunikationskultur. Mit der spürbaren Verbesserung der Gesprächskultur stieg die Zufriedenheit der Mitarbeiter, die somit eigenverantwortlich ihren Beitrag für die Wettbewerbsfähigkeit ihres Unternehmens leisten konnten. Im Rahmen des Projektes wurde die Evaluierung mit der Reflexion sämtlicher Prozesse gleichgesetzt. Diese bedeutet, dass sich alle Projektbeteiligten über das gesamte Projekt hinweg kritisch mit den Ergebnissen auseinander gesetzt haben und so innerhalb des Verbundprojektes eine bewusste Fehlerkultur von den Projektmitarbeitern selbst gelebt wurde.
Vorgehensweise
Das Konsortium bestand aus fünf KMU. Das gemeinsame Projekt wurde arbeitsteilig in zwei organisatorischen und sechs fachlichen Arbeitspaketen bearbeitet. In der Vorbereitungsphase wurden die unternehmensindividuellen Ziele und Anforderungen definiert. Drei Zugänge zu den Tools und Schulungen wurden angewendet: Bei WDT das Qualitätsmanagement, bei Bauer die Betrachtung des Montageprozesses und bei Wiedenmann die Produktentwicklung. Auf Basis von Interviews mit ausgewählten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der drei Unternehmen wurden die Anforderungen der Unternehmensleitung, der Führungskräfte und Beschäftigten ermittelt. Die Ergebnisse bildeten die Grundlage für die nachfolgende Konzeptionsphase. Hier wurden Führungstools, Trainings und Qualifizierungsmaßnahmen zu den Themen Kommunikations- und Feedbackfähigkeit, Mitarbeitergespräche und Führung erarbeitet. Für die drei Industriepartner wurden die erarbeiteten Führungstools unternehmensindividuell angepasst und in den Betrieben umgesetzt und erprobt. Außerdem wurde ein IT-basiertes Reflexionstool mit Auswertungsmöglichkeiten speziell für produzierende KMU entwickelt. In den Unternehmen werden in drei Großgruppenveranstaltungen der gesamte Prozess sowie die unternehmensspezifischen Ergebnisse evaluiert. Die Projektkoordination hatte die imu augsburg GmbH& Ko.KG inne.
Ergebnisse und Anwendungspotential
Den Produktionsunternehmen standen gegen Projektende stabile und autonome Reflexionstools zur Verfügung, die die selbstlernende Organisation unterstützen. Um effizient auch nachfolgend Führungskräfte zu qualifizieren, wurde für die Übertragung eine unternehmensübergreifende „Train the Trainer“ Schulung angeboten. Die in Fallstudien dokumentierten Projektergebnisse wurden aufbereitet und stehen als Transferangebote über IHK-Informationsveranstaltungen, Unternehmernetzwerke und Branchenverbände einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung.
In der folgenden Liste sehen Sie Ihre ausgewählten Projekt-Favoriten.