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Selbständigkeit in Organisationen der digitalisierten Arbeitswelt. Die Generierung von sozio-technischer und kollaborativer Kompetenz in der Industrie 4.0 (SOdA)

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Schlagwort: Industrie 4.0

Fördermaßnahme: Arbeit in der digitalisierten Welt

Laufzeit: 01.06.2017 - 31.05.2020

Forschungsziel: Das Verbundprojekt SOdA entwickelte und erprobte Ansätze zur Verknüpfung von technischen mit sozialen Innovationen. Das Projekt zielte auf die Stärkung kollaborativer Organisationsstrukturen, die Ausweitung von Autonomie im Arbeitsprozess und die Förderung sozio-technischer Kompetenzen von Entwicklerinnen und Entwicklern und Anwendenden digitaler Technologien.

Ansprechperson Projektkoordination

Dr. Sarah Nies
+49 89 272921-48
sarah.nies@isf-muenchen.de

Ansprechperson bei PTKA

Dr. Cathrin Becker
+49 721 608-24580
cathrin.becker@kit.edu

Detaillierte Projektbeschreibung

Problemstellung
Digitale Technologien verändern die Arbeitswelt. Aber nicht in technischer Innovation allein, sondern erst in ihrem Zusammenspiel mit sozial-organisatorischen Veränderungen zeigen sich die Potenziale der digitalen Fabrik. Um dieses Zusammenspiel erfolgreich zu gestalten, braucht es für die konkrete Unternehmenspraxis geeignete Konzepte zur Umsetzung autonomie- und beteiligungsorientierter Arbeits-, Organisations- und Technikgestaltung – denn nur, wenn auch selbstständiges Arbeiten gefördert und die Beschäftigten an den Veränderungsprozessen beteiligt werden, lassen sich neu auftretende Herausforderungen bewältigen und die produktiven Potenziale digitaler Technik optimal nutzen.

Ziel
Das Projekt SOdA zielte darauf, Modelle und Maßnahmen in der Praxis zu entwickeln und zu erproben, um eine ganzheitliche, sozio-technisch orientierten Implementation digitaler Technik mit autonomieförderlichen Arbeits- und Organisationsgestaltung zu verbinden.

Vorgehensweise
Als praxisbezogenes Projekt verschränkt SOdA wissenschaftliche Analyse und Gestaltung. Im Projekt verbinden sich die Expertise der Arbeitsforschung und reflexive Methoden der Philosophie mit dem Wissen betrieblicher und technischer Experten aus mittelständischen Entwickler- und Anwenderbetrieben (Maschinenbau, Elektrotechnik, Manufacturing Services, Softwareentwicklung, Robotik) und den Erfahrungen von Beschäftigten. Ein erster Schritt zur partizipativen Entwicklung von Gestaltungsmaßnahmen stellte mittels qualitativer Forschungsmethoden die Ausgangsanalyse von Organisationsstrukturen, Arbeitsprozessen sowie die Erhebung und Gegenüberstellung unterschiedlicher Zielsetzungen von technischer Innovation dar. Die verschiedenen Perspektiven betrieblicher Akteure wurden sowohl in der Ausgangsanalyse als auch in der umsetzungsbegleitenden Evaluation der Maßnahmen im Rahmen eines ganzheitlichen Fallstudienansatzes integriert. Eine Besonderheit im Projekt stellte die Nutzung reflexiver Methoden dar, die in Form von „Leitbildwerkstätten“ und „Innovationslaboren“ zum Einsatz kamen. Sie waren ein wichtiges Element, um nicht nur gemeinsam Maßnahmen zu entwickeln, sondern um Veränderungsprozesse im Unternehmen anzustoßen, die langfristig über einzelne Technikanwendungen hinauswirken.

Ergebnis und Anwendungspotenzial
Die Gestaltungsmaßnahmen von SOdA richten sich darauf, insbesondere in KMU durch die systematisch verschränkte Gestaltung von Arbeitsorganisation und Technikeinsatz gute Arbeitsbedingungen und unternehmerischen Erfolg zu verbinden. Digitale Innovation wird hierbei genutzt, um selbstständiges Arbeiten der Beschäftigten zu fördern und damit Beteiligung, Produktivität und Flexibilität gleichermaßen zu erhöhen. Das übergreifende SOdA-Prinzip überwindet technizistische „Insellösungen“ zugunsten eines sozio-technisch orientierten Gesamtkonzepts, das unterschiedliche Strategie- und Zieldimensionen miteinander in Beziehung setzt. Die Maßnahmen basieren auf der Erkenntnis, dass die Potenziale der Industrie 4.0 in kooperativen Arbeitsstrukturen am effektivsten mit selbstständig arbeitenden Beschäftigten verwirklicht werden. Basierend auf dem SOdA-Prinzip wurden in spezifischen Anwendungsfeldern konkrete Maßnahmen entwickelt und erprobt: Einsatzkonzepte von Echtzeit-Transparenz im digitalen Shop-Floor-Management, die an Stelle von gesteigerter Kontrolle erweiterte Möglichkeiten der Selbstorganisation setzten; Organisations- und Produktionskonzepte, die kollaborative Arbeitsorganisation durch den Einsatz digitaler Tools (Predictive Maintenance, Visualisierung) ausweiten sowie Maßnahmen für die patenschaftbasierte Implementation und den sozio-sensiblen arbeitsgruppenorientierten Einsatz von Leichtbaurobotik in KMU. Alle Maßnahmen und Konzepte wurden über die Kooperation mit dem IG Metall Resort „Zukunft der Arbeit“ interessenpolitisch begleitet und werden über regionale KMU-Netzwerke der beteiligten Unternehmenspartner weitergetragen. Wissenschaftliche Erkenntnisse des Projekts fließen – neben den üblichen Publikationen – in die universitäre Lehre ein.

Projektpartner
  • COGITO - Institut für Autonomieforschung
  • Gelenkwellenwerk Stadtilm GmbH
  • Institut für sozialwissenschaftliche Forschung eingetragener Verein
  • iTAC Software AG
  • Limtronik GmbH
Publikationen
Titel: SOdA_Projekt- und Teamarbeit in der digitalisierten Arbeitswelt
Akronym: SOdA
Autor: Mütze-Niewöhner, S.; Hacker, W.; Hardwig, T.; Kauffeld, S.; Latniak, E.; Nicklich, M.; Pietrzyk, U.
Verlag: Springer Vieweg, Berlin, Heidelberg Springer Vieweg, Berlin, Heidelberg
Veröffentlicht im Jahr: 2021
Ein interdisziplinäres Open-Access-Buch für Wissenschaft und Praxis. Projekt- und Teamarbeit besitzen als Formen der Arbeitsorganisation eine hohe praktische Relevanz, die mit den Möglichkeiten der Digitalisierung und Vernetzung noch zunimmt. Der Fokus der öffentlichen Debatte um die Digitalisierung der Arbeit liegt auf technologischen und datentechnischen Innovationen. Dieses Sammelwerk ergänzt die Diskussion, indem es sowohl die Potenziale kooperativer Arbeitsformen für die Bewältigung aktueller Herausforderungen als auch die Auswirkungen digitaler Transformationsprozesse auf die Projekt- und Teamarbeit beleuchtet. Es diskutiert notwendige soziale Innovationen und liefert wichtige Impulse für die Humanisierung von Arbeit. Die Beiträge behandeln insgesamt ein breites Spektrum aktueller Fragen rund um die Gestaltung und Führung von digital unterstützter Arbeit in agilen, virtuellen oder hybriden Teams und Projekten. Jeder Beitrag schließt mit konkreten Empfehlungen für die Praxis.
Titel: SOdA_Arbeit in der digitalisierten Welt
Akronym: SOdA
Autor: Bauer, W. et al. (Hrsg.)
Verlag: Springer Verlag Open Access Springer Verlag Open Access
Veröffentlicht im Jahr: 2021
In 30 Verbundprojekten wurden in Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft geeignete Konzepte entwickelt und umgesetzt, mit denen positive Aspekte einer digitalisierten Arbeitswelt für Unternehmen und Beschäftigte erschlossen werden können. Gefördert wurden vor allem Lösungsansätze, die die wirkungsvolle Beteiligung von Unternehmen, ihrer Beschäftigten und Interessenvertretungen vorsehen. Damit leisten die Ergebnisse aus dem Förderaschwerpunkt einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland im globalen Wettbewerb. Zugleich wird zur Schaffung zukunftsfähiger Arbeitsplätze sowie guter Arbeitsbedingungen beigetragen. Der Förderschwerpunkt „Arbeit in der digitalisierten Welt“ war Teil des Forschungs- und Entwicklungsprogramms „Zukunft der Arbeit“ (2014–2020) innerhalb des Dachprogramms „Innovationen für die Produktion, Dienstleistung und Arbeit von morgen", Aufgabe des wissenschaftlichen Projekts „TransWork – Transformation der Arbeit durch Digitalisierung“ im Förderscherpunkt war es, durch themengeleitete Schwerpunktgruppen den gemeinsamen Austausch und Transfer sowie Publikationen und Außenwirkung zu begleiten und zu koordinieren. Zudem bearbeiteten die TransWork-Partner im Rahmen eigenständiger Forschung zentrale Themenfelder, um die Auswirkungen von Digitalisierung zu analysieren und zu bewerten.

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