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Prozesskette zur Ressourceneffizienten Composite-Herstellung für die E-Mobilität (PRESCHE)

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Schlagwort: Elektromobilität

Fördermaßnahme: Energieeffizienter Leichtbau

Laufzeit: 01.11.2011 - 28.02.2015

Forschungsziel: PRESCHE entwickelte einen automatisierten Fertigungsprozess für die wirtschaftliche Herstellung von FVK-Bauteilen. Dabei lag der Fokus auf der Weiterentwicklung innovativer potenzialträchtiger Technologien, die von einer möglichst materialeffizienten und automatisierten textilen Faserhalbzeugablage (Preforming) über eine automatisierte lokale Drapierung bis hin zur alternativen energieeffizienten Imprägnierung & Aushärtung reichen. Durch das ausgearbeitete Industrialisierungskonzept konnte im Vergleich zum technischen Stand bei der Antragsstellung die Reduktion der Herstellungskosten um 30%, aufgrund einer Verkürzung der Prozesszeiten um 50% und einer Reduktion der Verschnittraten um bis zu 30%, nachgewiesen werden.

Ansprechperson Projektkoordination


Ansprechperson bei PTKA

Dipl.-Ing. Barbara Mesow
+49 721 608-31428
barbara.mesow@kit.edu

Detaillierte Projektbeschreibung

Zu Beginn des Projektes basierte die Produktion hochbelastbarer Faserverbundkunststoff-Strukturen (FVK) im Fahrzeugbau, wie z.B. die Herstellung von Motorhauben aus FVK, auf einer Vielzahl von langwierigen, kostenintensiven, manuellen oder teilautomatisierten Einzelprozessschritten. Damit in Deutschland nicht der Anschluss an die Verwendung neuer Leichtbauwerkstoffe im ressourcenschonenden Individualverkehr verpasst wird, bedarf es einer deutlichen Steigerung des Automatisierungsgrades und einer Kostensenkung im Herstellungsprozess. Ohne diese sind weder die benötigten Stückzahlen für konkurrenzfähige Groß- und Mittelserien, noch die geforderten Bauteilkosten erzielbar, um am Ende ein für den Endkunden erschwingliches Produkt am Markt platzieren zu können.

Im Fokus des Forschungsprojekts PRESCHE stand deshalb die Entwicklung eines ressourceneffizienten Fertigungsprozesses für die wirtschaftliche Herstellung von FVK-Bauteilen. Dazu mussten innovative, im Labormaßstab erfolgreich erprobte Technologien für die industrielle Nutzung weiterentwickelt werden: Dies beinhaltete die automatisierte und verschnittarme Herstellung des Vorformlings (Preform), die automatisierte Harzaufbringung für eine schnelle Infiltration in Dickenrichtung und einer energieeffiziente Aushärtung. Hohe Ressourceneffizienz und kurze Taktzeiten waren dafür prägende Zielstellungen. Einer der umgesetzten Lösungsansätze war die Entwicklung einer automatisierten Drapiereinheit, die hocheffizient die mittels der verschnittarmen AFP-Technologie lokal verstärkten Preforms auf Endgeometrie umformt. Auch der Einsatz des RST (Resin Spray Transfer)-Verfahrens und der Quickstep-Aushärtetechnologie konnte wesentlich zur Erreichung der wirtschaftlichen Zielstellungen des Projekts beitragen.

Innerhalb von PRESCHE konnten die für die einzelnen Teilprozessschritte notwendigen Anlagen aufgebaut und optimiert werden. Anhand von unterschiedlich komplexen Schikanegeometrien konnte die Machbarkeit der einzelnen Teilprozessschritte nachgewiesen sowie der technologische Reifegrad erhöht werden. Aufbauend auf den generierten Ergebnissen wurde ein Industrialisierungskonzept für ein Realbauteil erarbeitet, welches folgende wirtschaftliche Effekte aufzeigt:
– Verkürzung der Prozesszeiten um 50%
– Reduktion der Verschnittraten um bis zu 30%
– im Vergleich zum technischen Stand bei Projektbeginn um 30% reduzierte Herstellungskosten.

Die Technologien stehen nach Projektende als industrienahe Fertigungsanlagen künftigen Industriepartnern und Kunden zur Verfügung. Sie bilden die notwendige Basis für eine künftige Bereitstellung automatisierter und kosteneffizienter Serienproduktionen für Leichtbaustrukturen. In dem Forschungsprojekt konnte somit ein wesentlicher Baustein für die zukünftige Einführung leichter, emissionsarmer Fahrzeuge gelegt werden. Darüber hinaus ist eine erfolgreiche Anwendung auch in anderen Industriezweigen in Deutschland zu erwarten

Projektpartner
  • AUDI AG
  • CORIOLIS COMPOSITES GmbH
  • EDAG Production Solutions GmbH & Co. KG
  • Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung eingetragener Verein
  • Quickstep GmbH
  • Universität Stuttgart
Publikationen
Titel: Prozesskette zur ressourceneffizienten Composite-Herstellung für die E-Mobilität - PRESCHE
Akronym: PRESCHE
Autor: Abel, M.; Dr. Fischer, S.; Graupner, R.; Hohmann, A.; Loos, T.; Lukawsky, M.; Dr. Schlimbach, J.; Dr. Treiber, J.; Weyrauch, F.; Zenker, T.
Verlag: VDI Verlag GmbH VDI Verlag GmbH
Veröffentlicht im Jahr: 2015
In diesem Fortschrittsbericht werden die Arbeiten und Egebnisse des Projekts PRESCHE - Prozesskette zur RESsourceneffizienten Composite-Herstellung für die E-Mobilität, welches im Förderprogramm "Energieeffizienter Leichtbau" seitens des BMBFs gefördert worden ist, vorgestellt. Im Fokus stand die Entwicklung einer ressourceneffizienten Fertigungsprozesskette für die wirtschaftliche Herstellung von FVK-Bauteilen in Sichtanwendungen. Die Entwicklungsarbeiten reichten von einer optimierten Bauteilauslegung über die Weiterentwicklung vielversprechender Fertigungstechnologien bis hin zur digitalen Fabrikplanung. Die Machbarkeit konnte erfolgreich anhand eines Domonstrators nachgewiesen werden. Aufbauend auf den generierten Ergebnissen wurde ein Industrialisierungskonzept erarbeitet, das basierend auf einem Referenzprozess aus dem Jahre 2010 eine Reduktion der Herstellungskosten um 30 v. H. nachweist. Dies wurde insbesondere durch eine Verkürzung der Prozesszeiten um 50 v. H. und einer Reduktion der Verschnittraten um bis zu 30 v. H. realisiert.

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