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Forschungsziel: Das Verbundprojekt itsowl-3P "Prävention gegen Produktpiraterie - Innovationen schützen" ist eine Nachhaltigkeitsmaßnahme im Rahmen des Spitzenclusters Intelligente Technische Systeme OstWestfalenLippe (it's OWL). Als solche trägt das Projekt dazu bei, die Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen der Clusterpartner langfristig zu sichern. Ziel der Nachhaltigkeitsmaßnahme itsowl-3P ist die Sensibilisierung der Clusterunternehmen hinsichtlich der Bedrohungen durch Produktpiraterie sowie die Befähigung, dieser wirksam zu entgegnen. Dazu wird ein praxiserprobtes, validiertes Instrumentarium für einen präventiven Schutz von intelligenten Produkten entwickelt, das aus einem Verfahren zur Erkennung von Bedrohungspotenzialen, einer durchgängigen Methodik zur Erstellung von Schutzkonzeptionen und einer Datenbank mit Schutzmechanismen besteht. Unternehmen sollen damit eigenständig Bedrohungspotenziale identifizieren und bereits in der Produktentwicklung geeignete Schutzmechanismen integrieren können. Dadurch werden Wettbewerbsvorteile erhalten. Die Ergebnisse sind branchenneutral und damit für zahlreiche Unternehmen, z. B. aus Maschinenbau, Elektroindustrie und Automobilzulieferindustrie, nutzbar. Das Instrumentarium soll über die Laufzeit der Clusterförderung hinaus selbsttragend betrieben werden. Dies geschieht maßgeblich durch den Aufbau eines Netzwerks zum Schutz vor Produktpiraterie und die Weiterentwicklung der Internetplattform ConImit.de.
Katharina Altemeier +49 2955 743-466
katharina.altemeier@unity.de
Dr.-Ing. Danuta Seredynska
+49 721 608-22944
danuta.seredynska@kit.edu
Problemstellung
Bereits seit vielen Jahren sind Unternehmen von Produktpiraterie betroffen. Wurden früher häufig einfache Produkte aus der Konsumgüterindustrie kopiert, so werden zunehmend auch Know-how-intensive Hightech-Konsumgüter und Investitionsgüter imitiert. Der Einsatz von inhärenter Intelligenz und der somit gesteigerte Nutzen der Produkte erhöht die Attraktivität zur Nachahmung signifikant. Häufige Konsequenzen für die Unternehmen sind Know-how-Abfluss sowie Umsatz- und Gewinneinbußen. Für das produzierende Gewerbe der Region OstWestfalenLippe (OWL) ist insbesondere das Produkt- und Produktions-Know-how eine entscheidende Kernkompetenz. Durch Abfluss von wertvollem Know-how können Nachahmer zu ernstzunehmenden Wettbewerbern werden. Dies gefährdet Arbeitsplätze in der Region und darüber hinaus in der gesamten Wertschöpfungskette. Um dem entgegen zu wirken, muss der in den Clusterprojekten entwickelte Know-how-Vorsprung vor Produktpiraterie geschützt werden.
Projektziele
Da die Bedrohung, die von Produktpiraterie ausgeht vielen Unternehmen nicht ausreichend bekannt ist, muss in einem ersten Schritt Aufklärungsarbeit geleistet werden. Ziel ist deshalb die Clusterunternehmen hinsichtlich der Bedrohung durch Produktpiraterie nachhaltig zu sensibilisieren und sie dann in die Lage zu versetzen, Produktpiraterie proaktiv und effizient zu begegnen. Dazu ist es wichtig, den Schutz vor Produktpiraterie in die Unternehmensprozesse und -strategie einzubinden. Um die vorliegenden Piraterierisiken der Clusterunternehmen abschätzen und analysieren zu können, bedarf es eines auf die im Cluster entwickelten Erzeugnisse abgestimmten Instrumentariums für einen präventiven Produktschutz. Dieses Instrumentarium basiert auf der vorhandenen „Bedarfsanalyse Produktschutz“ (ConImit), einer praxiserprobten Methodik zur Entwicklung von Schutzkonzeptionen. Diese wird um eine Kosten-Nutzen-Bewertung von Maßnahmenbündeln erweitert und an die Anforderungen intelligenter technischer Systeme angepasst. Die in den Clusterunternehmen eingesetzten Entwicklungs-, Produkt-, Material- und Fertigungstechnologien werden bezüglich ihres Know-how-Gehalts und potentieller Angriffspunkte für Know-how-Abfluss und Produktpiraterierisiken untersucht. Schützenswerten Technologien werden geeignete Schutzmaßnahmen zugeordnet, die für eine unternehmensübergreifende Datenbank für Technologie-Schutzmaßnahmen aufbereitet werden. Zudem soll in ersten Pilotprojekten untersucht werden, welche Möglichkeiten die Anwendung additiver Fertigungsverfahren bieten, um definierte Bauteile vor dem Nachbau zu schützen Für alle betrachteten Schutzmaßnahmen sind Aussagen zu deren Wirkung als auch über den monetären und zeitlichen Aufwand für deren Umsetzung zu treffen. Die entwickelten Maßnahmen und das Instrumentarium werden in ausgewählten Clusterunternehmen umgesetzt und validiert. Über die gesamte Projektlaufzeit sollen ein Erfahrungsaustausch und ein Transfer der Ergebnisse und Erkenntnisse erfolgen. Um die Ergebnisse der Nachhaltigkeitsmaßnahme itsowl-3P allen beteiligten Clusterunternehmen und darüber hinaus interessierten Unternehmen zur Verfügung zu stellen, werden zahlreiche Transferaktionen durchgeführt.
Vorgehensweise
Als Nachhaltigkeitsmaßnahme weist das Projekt itsowl-3P überwiegend indirekte Verknüpfungen zu allen Querschnittsprojekten des Clusters auf. Die im Projekt erarbeiteten Ergebnisse werden individuell in den einzelnen Unternehmen der Querschnitts- und Innovationsprojekte durch die jeweiligen Unternehmen umgesetzt und durch die Projektpartner begleitet.
Das Verbundprojekt gliedert sich in drei interdisziplinär zu bearbeitende Transferprojekte und 4 fachliche Arbeitspakete, die jeweils durch einen Partner verantwortlich geleitet werden. Die Bearbeitung erfolgt in enger Kooperation der Partner. Die erarbeiteten Ergebnisse werden in Pilotanwendungen bei Clusterunternehmen getestet und evaluiert. Über die gesamte Projektlaufzeit werden ein Erfahrungsaustausch und Ergebnistransfer erfolgen, um die Ergebnisse der Nachhaltigkeitsmaßnahme itsowl-3P allen beteiligten Clusterunternehmen zur Verfügung zu stellen. Am Projekt sind ein Beratungsunternehmen und drei Forschungsinstitute beteiligt.
Ergebnisse und Anwendungspotenzial
Das Ergebnis der Nachhaltigkeitsmaßnahme itsowl-3P wird ein validiertes Instrumentarium sein, das die Ermittlung von individuellen Schutzbedarfen sowie die Entwicklung von dazu passenden Schutzstrategien umfasst. Es soll insbesondere die Clusterunternehmen dazu befähigen, Produktpiraterie präventiv, wirkungsvoll und effizient zu begegnen und daraus die erforderlichen Schlüsse für die Entwicklung von Geschäfts-, Produkt- und Technologiestrategien zu ziehen.
Die Ergebnisse tragen dazu bei, die Wettbewerbsvorteile aus intelligenten technischen Systemen zu erhalten und die Rendite der F&E Investitionen zu sichern. Sie werden innerhalb des Clusters, der Region und darüber hinaus in einer geeigneten Form dargestellt. Die Ergebnisse sind für zahlreiche produzierende Unternehmen unterschiedlichster Branchen nutzbar. Das Instrumentarium wird über die Laufzeit der Clusterförderung hinaus selbsttragend betrieben. Dies geschieht maßgeblich durch ein etabliertes Netzwerk für präventiven Produktschutz und die Weiterentwicklung der Internetplattform ConImit.de.
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