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KMU-innovativ Wasserbasierte multifunktionale Polymerschmierstoffe zum hocheffizienten und umweltfreundlichen Umformen von Metallen (Polyschmierung)

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Fördermaßnahme: KMU-innovativ: Produktionsforschung (ab 2016)

Laufzeit: 01.04.2020 - 31.08.2023
Die Ziehmaschine wird manuell eingestellt Die Ziehmaschine wird manuell eingestellt

Forschungsziel: Für eine Kaltumformung von Metallen sind Schmiermittel, wie Öl oder Ziehseife, notwendig. Vor dem Aufbringen des Schmiermittels muss das meist warmgewalzte Ausgangsmaterial intensiv behandelt werden, da die derzeitigen Schmiermittel fast alle eine Trägerschicht benötigen. Diese Schicht muss zum Teil später mit hohem Aufwand wieder von den Bauteilen entfernt werden. Das Sortiment der Schmiermittel, die in der Kaltumformung Anwendung finden, ist sehr umfangreich. Es erfüllt aber häufig nicht die Anforderungen der Endverarbeiter, wie Schrauben- oder Federnwerke. Grund dafür sind Restanhaftungen von Trägerschicht oder Schmiermittel, die bei der Weiterverarbeitung stören und z. B. zur Versprödung des Metalls führen können.

Ansprechperson Projektkoordination

Michael Bertzen
+49 2375 925-214
m.bertzen@wocklum.de

Ansprechperson bei PTKA

Dipl.-Ing. Martina Göttel
+49 721 608-28561
martina.goettel@kit.edu

Detaillierte Projektbeschreibung

Problemstellung
Für eine Kaltumformung von Metallen sind Schmiermittel, wie Öl oder Ziehseife, notwendig. Vor dem Aufbringen des Schmiermittels muss das meist warmgewalzte Ausgangsmaterial intensiv behandelt werden, da die derzeitigen Schmiermittel fast alle eine Trägerschicht, beispielsweise Kalk oder Salz, benötigen. Diese Schicht muss zum Teil später mit hohem Aufwand wieder von den Bauteilen entfernt werden. Das Sortiment der Schmiermittel, die in der Kaltumformung Anwendung finden, ist sehr umfangreich. Es erfüllt aber häufig nicht die Anforderungen der Endverarbeiter, wie Schrauben- oder Federnwerke. Grund dafür sind Restanhaftungen von Trägerschicht oder Schmiermittel, die bei der Weiterverarbeitung stören und beispielsweise zur Versprödung des Metalls führen können.

Ziel
Im Rahmen des KMU-innovativ-Projektes Polyschmierung wird eine neue Klasse von Polymerschmierstoffen für die Kaltumformung von Drähten entwickelt. Die Schmiermittel sollen aus umweltfreundlichen, wasserlöslichen Polymeren bestehen. Trotz dünnerer Schmiermittelschichten auf dem Metall sollen sie effizient die reibungsbedingte Energiedissipation reduzieren und so den begleitenden Werkzeugverschleiß erheblich verringern. Dadurch kann der Aufwand sowohl bei der Vorbehandlung des Ausgangsmaterials als auch bei der Reinigung der Produkte deutlich verkleinert werden.

Vorgehensweise
Das Konzept der neuartigen wasserbasierten Polymerschmierstoffe beruht auf Polymeren mit unterschiedlich funktionalisierten Seitenketten. Hydrophile, hydrophobe und komplexbildende Einfachbausteine, sogenannte Monomere, werden durch Verkettung zu einem Polymer synthetisiert. Durch die Wahl der Seitenketten können die Wasser- bzw. Öllöslichkeit des Polymers abhängig von der Temperatur sowie die Hafteigenschaften auf der Metalloberfläche eingestellt werden. Zunächst werden im Labormaßstab Polymere aus hochreinen Ausgangsstoffen synthetisiert und ihre Eigenschaften analysiert. Dabei sind auch die Prozessbedingungen bei der Polymersynthese wichtig. Danach wird die Polymerproduktion unter Verwendung von technischen Ausgangsstoffen schrittweise auf Pilotmaßstab erhöht. Mit den erhaltenen Schmierstoffen werden umfangreiche Beschichtungs- und Umformversuche durchgeführt.

Ergebnisse und Anwendungspotenzial
Durch den Einsatz der neuen wasserbasierten Polymerschmierstoffe wird der Prozess der Kaltumformung insgesamt wirtschaftlicher und deutlich umweltfreundlicher. In Deutschland gibt es etwas mehr als 40 Eisen- und Stahldrahtziehereien und nochmals etwa 120 Verarbeiter, die die Ziehprozesse zum Teil im eigenen Hause durchführen und direkt von einem neuartigen Polymerschmiermittel profitieren. Allein hier erscheint ein Einsparpotenzial von deutlich mehr als 10 Million Euro p.a. möglich. Außerdem ist denkbar, die neue Schmiermittelklasse auch in weiteren Metallumformungs- und Metallbearbeitungsbereichen, wie beispielsweise dem Rohrzug und der Kaltmassivumformung (Pressen), zu verwenden.

Projektpartner
  • Chemische Fabrik Wocklum Gebr. Hertin GmbH & Co. Kommanditgesellschaft
  • Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung eingetragener Verein
  • Friedr. Brüninghaus & Söhne GmbH & Co. Kommanditgesellschaft
  • Fröndenberger Drahtwerk GmbH
  • STAKU Anlagenbau GmbH
Publikationen
Titel: Neue Schmiermittel erweitern Grenzen der Kaltumformung von Metallen (Polyschmierung)
Akronym: Polyschmierung
Autor: Fraunhofer IAP
Verlag: Vogel Communications Group Vogel Communications Group
Veröffentlicht im Jahr: 2024
Im BMBF-geförderten KMU-Innovativ Projekt „Wasserbasierte multifunktionale Polymerschmierstoffe zum hocheffizienten und umweltfreundlichen Umformen von Metallen (Polyschmierung)“ wurden neuartige Polymerschmiermittel für die Kaltumformung von Metallen entwickelt. Beispielsweise kann damit das Ziehen von Drähten deutlich wirtschaftlicher und umweltfreundlicher gelingen. In seiner Pressemitteilung berichtet der Projektverbund bestehend aus einem Spezialchemikalienhersteller, einem Anlagenbauer, einer Drahtzieherei, einem Drahthersteller sowie einem Forschungsinstitut von vielversprechenden Ergebnissen.
Titel: Polyschmierung_KMU-innovativ - Innovationen für die Produktion von morgen
Akronym: Polyschmierung
Autor: BMBF / Projektträger Karlsruhe
Veröffentlicht im Jahr: 2022
Die Broschüre informiert über das Forschungsförderprogramm „KMU-innovativ Produktionsforschung“ und laufende Forschungsvorhaben der 7. und 8. Auswahlrunde von produzierenden KMU.

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