KMU-innovativ Remanufacturing für die industrielle Kreislaufwirtschaft in KMU unter Verwendung bestehender Systeme (RETHINK)

Problemstellung
Das derzeit vorherrschende Modell der Linearwirtschaft genügt nicht mehr, um den neuen Forderungen nach Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz gerecht zu werden. Das volkswirtschaftliche Ziel ist daher die Modernisierung der Wirtschaft hin zu einer ressourceneffizienten Kreislaufwirtschaft. Dabei sollen Produkte, Teile und Rohstoffe durch den Einsatz von Recycling, Remanufacturing oder Repair möglichst lange erhalten werden. Besonders das Remanufacturing gewinnt immer mehr an Bedeutung. Man versteht darunter einen industriellen Prozess, bei dem Altprodukte die Prozessschritte Demontage, Reinigung, Inspektion, Wiederaufbereitung, Remontage und Qualitätsprüfung durchlaufen, um dann als aufbereitetes Produkt für eine erneute Verwendung verfügbar zu sein.

Zielstellung
Ziel des KMU-innovativ Projektes RETHINK ist es daher, Schritte des Remanufacturings in bereits vorhandene Produktionssysteme zu integrieren und in der digitalen Fabrik zu vernetzen. Mit der Nutzung von Methoden der Industrie 4.0 – wie dem Digitalen Zwilling – soll die Planung für eine Mehrfachnutzung von bestehenden Systemen unterstützt werden. Die Prozesse des Montagevorgangs und die Schritte Demontage und Remontage werden dabei auf vorhandenen Stationen zusammengelegt.

Vorgehensweise
Im Projekt wird ein standardisiertes Vorgehensmodell entwickelt, welches es Unternehmen erlaubt, ihre vorhandenen Systeme zu bewerten und für eine Mehrnutzung als Produktions- und Remanufacturing-System zu befähigen. Um eine Einbindung der Produktions-planungsprozesse für die Kreislaufvorgänge zu gewährleisten, wird die Anbindung von Kreislaufprozessen an ein bereits vorhandenes Planungs- und Steuerungssystem (ERP) und an das Produktionsleitsystem (MES) geschaffen. Mittels eines zu erarbeitenden Digitalen Zwillings erfolgt die Planung und Steuerung der integrierten Produktions- bzw. Remanufacturing-Systeme. Der Digitale Zwilling bildet dabei alle Aspekte der Produktion und Montage ab und sichert so eine effiziente Steuerung der Kreislaufprozesse. Die entwickelten Methoden und Softwarebausteine werden exemplarisch am Beispiel von Wasserzählern auf den gleichen Stationen jeweils montiert, demontiert und remontiert.

Ergebnis und Anwendungspotenzial
Mit Hilfe von mehrfachgenutzten Systemen wird es möglich sein, dass KMU kosteneffizient und ressourcenschonend produzieren und damit dem Trend zu niedrigpreisigen Materialien sowie zu Produktionsverlagerungen in Niedriglohnländer entgegenwirken. Nach Projektabschluss werden die entwickelten Methoden und IT-Systeme auch für weitere Produkte und Branchen eingesetzt. Die Ergebnisse werden publiziert und über die Netzwerke der beteiligten Partner sowie im Rahmen von Transferveranstaltungen von Fach- und Branchenverbänden (VDMA/Bayern Innovativ) veröffentlicht.

• ITQ GmbH
• Lorenz GmbH & Co. KG
• Software Factory Gesellschaft für Unternehmensberatung und Software-Engineering mbH
• Technische Universität München