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Schlagwort: Industrie 4.0
Fördermaßnahme: Arbeit in der digitalisierten Welt
Forschungsziel: Im Projekt ICU soll in einem mehrstufigen Verfahren ein branchenübergreifendes Referenzmodell für internes Crowdsourcing (IC) in Unternehmen entwickelt werden. Im Fokus stehen die arbeitnehmergerechte Gestaltung der Anwendung, die digitale Beteiligung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an Unternehmensprozessen und die Eröffnung neuer Qualifizierungsmöglichkeiten durch Crowdarbeit.
Prof. Hans-Liudger Dienel +49 30 314-21406
hans-liudger.dienel@tu-berlin.de
Dr. Albena Spangenberg
+49 721 608-22943
albena.spangenberg@kit.edu
Problemstellung
Als direkte Folge der technologischen Entwicklungen der letzten zehn Jahre stellt das interne Crowdsourcing (IC) eine moderne Form von innerbetrieblicher Wissensverbreitung und von digitaler Zusammenarbeit dar. Bei IC erzeugen eine Gruppe von Beschäftigen eines Unternehmens (die Crowd) im Austausch über eine digitale Plattform effizient Ideen und Lösungen, die zu neuartigen Produkten und Dienstleistungen führen. Für Unternehmen ist die dadurch erreichte Effizienzsteigerung attraktiv. Die Akzeptanz von IC durch die Beschäftigten, die sich dabei regelmäßig über ihren alltäglichen Zuständigkeitsbereich hinaus in andere Unternehmensprozesse einbringen, wird durch das Fehlen nachhaltiger Anreize aber erschwert. Damit Beschäftigte langfristig motiviert sind und die Potentiale von IC für sich ausschöpfen können, muss das Verfahren, das momentan ausschließlich für Innovationsmanagement genutzt wird, weiterentwickelt werden. Dabei stellt insbesondere die arbeitnehmergerechte Gestaltung der internen Crowdarbeit eine bislang zu wenig beachtete Aufgabe für Wirtschaft und Gesellschaft dar.
Ziel
Ziel des Forschungsprojekts ICU ist es, internes Crowdsourcing konzeptuell um die Aspekte der Mitarbeiterbeteiligung und Mitarbeiterqualifizierung zu erweitern und ein branchenübergreifendes Referenzmodell für IC zu entwickeln.
Vorgehensweise
Auf Grundlage von Fallbeispielanalysen wird zunächst ein Modell für IC entwickelt. Dieses setzt sich zusammen aus einer IC-Strategie mit den Konzepten „Innovationsmanagement“, „Mitarbeiterbeteiligung“ und „Qualifizierung & Weiterbildung“ sowie einer IC-Plattform für mobile Endgeräte. Das neuartige IC-Modell wird im Projekt vom Praxispartner für den eigenen Anwendungsfall angepasst, erprobt und zu einem Modell für die „Gute Praxis“ (Good Practice) von IC im Dienstleistungssektor weiterentwickelt. Anschließend wird dieses Modell vom Projektkonsortium, den Umsetzungspartnern und dem erweiterten Projektnetzwerk zu einem branchenübergreifenden Referenzmodell ausgeformt. Im Projekt werden alle Interessengruppen, von der Belegschaft über den Betriebsrat bis zur Unternehmensführung und den Umsetzungspartnern, in die Gestaltung einbezogen. Darüber hinaus werden arbeitsrechtliche und betriebliche Verfahrensstandards erarbeitet.
Ergebnis und Anwendungspotenzial
Das neu entwickelte Referenzmodell ist ein mobil nutzbares digitales Verfahren, das die betrieblichen Themen des Innovationsmanagements, der Mitarbeiterbeteiligung und Weiterbildung strategisch miteinander kombiniert. Es unterstützt Unternehmen dabei, intern bereits vorhandenes ungenutztes Wissen und Kompetenzen zu mobilisieren, bereichsübergreifend zu vernetzen und in Unternehmensprozesse produktiv einzubeziehen. Gleichzeitig verbessert es die direkte Kommunikation zwischen Führungs- und Mitarbeiterebene, vereinfacht die Identifikation der Kompetenzen von Beschäftigten und die für sie geeigneten Qualifizierungsmaßnahmen. Die Projektergebnisse werden für Interessenvertretungen als Checklisten sowie für Unternehmen als Leitfaden zur Einführung von IC aufbereitet und auf der Projekthomepage zugänglich gemacht.
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