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Interagieren, koordinieren und lernen – Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung in der ambulanten Pflege (KoLeGe)

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Schlagwort: Industrie 4.0, Personennahe Dienstleistungen

Fördermaßnahme: Arbeit in der digitalisierten Welt

Laufzeit: 01.09.2016 - 31.12.2019

Forschungsziel: Im Verbundprojekt KoLeGe wird ein Konzept entwickelt, auf dessen Grundlage die Digitalisierung in sozialen Dienstleistungen auch der Arbeit der Beschäftigten zu Gute kommt. Im Vordergrund steht dabei, die Beschäftigten an der Einführung, Nutzung und der Verbesserung der Arbeit mit digitalen Tourenbegleitern aktiv zu beteiligen. Damit werden die Vorteile für die Mitarbeitenden sowie die Bedienbarkeit und die Motivation zum Einsatz der Geräte als Erfolgsbedingung einbezogen und eine effiziente Arbeitsorganisation mit einer guten Arbeitsqualität für Pflege- und mittlere Führungskräfte verknüpft. Pflegekräfte und Führungskräfte aller Qualifikationsstufen werden mit ihren jeweils speziellen Bedarfen in den Gestaltungsprozess einbezogen und erwerben bei der Arbeit die nötigen Kompetenzen für den Einsatz der digitalen Technik.

Ansprechperson Projektkoordination

Dr. Peter Bleses
+49 421 218-61748
pbleses@uni-bremen.de

Ansprechperson bei PTKA

Dr. Albena Spangenberg
+49 721 608-22943
albena.spangenberg@kit.edu

Detaillierte Projektbeschreibung

Problemstellung
Für Unternehmen der ambulanten Pflege entstehen gravierende Herausforderungen aus dem demografischen Wandel: Nicht nur die Bevölkerung wird im Schnitt älter, auch der Anteil älterer Pflegekräfte steigt. Viele Unternehmen reagieren darauf vor allem mit dem Versuch, die Effizienz der Arbeit zu verbessern. So kontrollieren beispielsweise digitale Tourenbegleiter den Verlauf mobiler Einsätze und übernehmen eingehende Daten sofort in die Leistungsabrechnung. Die Geräte und ihre Software sind vorwiegend auf die Unternehmensbedarfe ausgerichtet und berücksichtigen die Bedarfe der Pflegekräfte wenig. Das führt zu Akzeptanzproblemen auf Seiten der Pflegekräfte, die sich durch die Geräte und die Software überwacht und unter Zeitdruck gesetzt fühlen. Hinzu kommt, dass viele Pflegende die Geräte nicht gut bedienen können oder Technik als Störfaktor in der Arbeit mit Pflegebedürftigen ablehnen.

Ziel und Vorgehensweise
Im Verbundprojekt KoLeGe wird deshalb ein Konzept entwickelt, auf dessen Grundlage die Digitalisierung in sozialen Dienstleistungen auch der Arbeit der Beschäftigten zu Gute kommt. Im Vordergrund steht dabei, die Beschäftigten an der Einführung, Nutzung und der Verbesserung der Arbeit mit digitalen Tourenbegleitern aktiv zu beteiligen. Damit werden die Vorteile für die Mitarbeitenden sowie die Bedienbarkeit und die Motivation zum Einsatz der Geräte als Erfolgsbedingung einbezogen und eine effiziente Arbeitsorganisation mit einer guten Arbeitsqualität für Pflege- und mittlere Führungskräfte verknüpft. Pflegekräfte und Führungskräfte aller Qualifikationsstufen werden mit ihren jeweils speziellen Bedarfen in den Gestaltungsprozess einbezogen und erwerben bei der Arbeit die nötigen Kompetenzen für den Einsatz der digitalen Technik. Dazu trägt eine pilotförmig erprobte, barrierearme Kommunikations-, Informations- und Lernsoftware bei. Damit entsteht eine Umsetzungshilfe „Digitalisierung für die Praxis“, in die arbeitswissenschaftliche, pflegewissenschaftliche, technische und didaktische Aspekte aufgenommen sind.

Ergebnis und Anwendungspotenzial
Die Umsetzungshilfe „Digitalisierung“ für die ambulante Pflege fasst alle Projektergebnisse zusammen, wird dazu beitragen, die Arbeitsbedingungen in der Pflegebranche zu verbessern und gleichzeitig die Qualität der Pflege insgesamt zu fördern. Sie wird als Druckfassung und im Internet für alle Unternehmen, Bildungsdienstleister und Verbände bereitgestellt. Zusammen mit den Umsetzungspartnern werden die Projektergebnisse bundesweit verbreitet, z. B. durch eine unmittelbare Vorstellung nach Projektende bei Kammern, Verbänden und Sozialpartnern. Darüber hinaus wird die Universität Bremen das organisatorische Rahmenkonzept und das Kompetenzentwicklungskonzept für die Nutzung in anderen sozialen Dienstleistungen (z. B. psycho-soziale Hilfen, stationäre Altenpflege) anpassen. Neue Lösungen in der Praxis werden von der Bremer Pflegedienst GmbH und der Johanniter Unfall-Hilfe e. V. weiterentwickelt. Unter Nutzung ihrer jeweiligen Verbände (bpa, Landes- und Bundesverband der Johanniter Unfall-Hilfe) werden die Ergebnisse auch anderen ambulanten Diensten außerhalb Bremens präsentiert. Nach Projektende wird die Software von der Qualitus GmbH weiterentwickelt, um aus der im Projekt erprobten Pilotlösung langfristig ein in der Pflege breit einsetzbares Produkt zu erarbeiten. Die wisoak gGmbH stellt das E-Learningkonzept anderen Bildungsträgern zur Verfügung und verbindet es mittelfristig im Anschluss an die Förderlaufzeit mit dem eigenen Aus-, Fort- und Weiterbildungsprogramm für die ambulante und ggf. auch für die stationäre Pflege.

Projektpartner
Publikationen
Titel: KoLeGe_Arbeit in der digitalisierten Welt
Akronym: KoLeGe
Autor: Bauer, W. et al. (Hrsg.)
Verlag: Springer Verlag Open Access Springer Verlag Open Access
Veröffentlicht im Jahr: 2021
In 30 Verbundprojekten wurden in Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft geeignete Konzepte entwickelt und umgesetzt, mit denen positive Aspekte einer digitalisierten Arbeitswelt für Unternehmen und Beschäftigte erschlossen werden können. Gefördert wurden vor allem Lösungsansätze, die die wirkungsvolle Beteiligung von Unternehmen, ihrer Beschäftigten und Interessenvertretungen vorsehen. Damit leisten die Ergebnisse aus dem Förderaschwerpunkt einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland im globalen Wettbewerb. Zugleich wird zur Schaffung zukunftsfähiger Arbeitsplätze sowie guter Arbeitsbedingungen beigetragen. Der Förderschwerpunkt „Arbeit in der digitalisierten Welt“ war Teil des Forschungs- und Entwicklungsprogramms „Zukunft der Arbeit“ (2014–2020) innerhalb des Dachprogramms „Innovationen für die Produktion, Dienstleistung und Arbeit von morgen", Aufgabe des wissenschaftlichen Projekts „TransWork – Transformation der Arbeit durch Digitalisierung“ im Förderscherpunkt war es, durch themengeleitete Schwerpunktgruppen den gemeinsamen Austausch und Transfer sowie Publikationen und Außenwirkung zu begleiten und zu koordinieren. Zudem bearbeiteten die TransWork-Partner im Rahmen eigenständiger Forschung zentrale Themenfelder, um die Auswirkungen von Digitalisierung zu analysieren und zu bewerten.

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