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Schlagwort: Industrie 4.0, Personennahe Dienstleistungen
Fördermaßnahme: Arbeit in der digitalisierten Welt
Forschungsziel: Im Verbundprojekt KoLeGe wird ein Konzept entwickelt, auf dessen Grundlage die Digitalisierung in sozialen Dienstleistungen auch der Arbeit der Beschäftigten zu Gute kommt. Im Vordergrund steht dabei, die Beschäftigten an der Einführung, Nutzung und der Verbesserung der Arbeit mit digitalen Tourenbegleitern aktiv zu beteiligen. Damit werden die Vorteile für die Mitarbeitenden sowie die Bedienbarkeit und die Motivation zum Einsatz der Geräte als Erfolgsbedingung einbezogen und eine effiziente Arbeitsorganisation mit einer guten Arbeitsqualität für Pflege- und mittlere Führungskräfte verknüpft. Pflegekräfte und Führungskräfte aller Qualifikationsstufen werden mit ihren jeweils speziellen Bedarfen in den Gestaltungsprozess einbezogen und erwerben bei der Arbeit die nötigen Kompetenzen für den Einsatz der digitalen Technik.
Dr. Peter Bleses +49 421 218-61748
pbleses@uni-bremen.de
Dr. Albena Spangenberg
+49 721 608-22943
albena.spangenberg@kit.edu
Problemstellung
Für Unternehmen der ambulanten Pflege entstehen gravierende Herausforderungen aus dem demografischen Wandel: Nicht nur die Bevölkerung wird im Schnitt älter, auch der Anteil älterer Pflegekräfte steigt. Viele Unternehmen reagieren darauf vor allem mit dem Versuch, die Effizienz der Arbeit zu verbessern. So kontrollieren beispielsweise digitale Tourenbegleiter den Verlauf mobiler Einsätze und übernehmen eingehende Daten sofort in die Leistungsabrechnung. Die Geräte und ihre Software sind vorwiegend auf die Unternehmensbedarfe ausgerichtet und berücksichtigen die Bedarfe der Pflegekräfte wenig. Das führt zu Akzeptanzproblemen auf Seiten der Pflegekräfte, die sich durch die Geräte und die Software überwacht und unter Zeitdruck gesetzt fühlen. Hinzu kommt, dass viele Pflegende die Geräte nicht gut bedienen können oder Technik als Störfaktor in der Arbeit mit Pflegebedürftigen ablehnen.
Ziel und Vorgehensweise
Im Verbundprojekt KoLeGe wird deshalb ein Konzept entwickelt, auf dessen Grundlage die Digitalisierung in sozialen Dienstleistungen auch der Arbeit der Beschäftigten zu Gute kommt. Im Vordergrund steht dabei, die Beschäftigten an der Einführung, Nutzung und der Verbesserung der Arbeit mit digitalen Tourenbegleitern aktiv zu beteiligen. Damit werden die Vorteile für die Mitarbeitenden sowie die Bedienbarkeit und die Motivation zum Einsatz der Geräte als Erfolgsbedingung einbezogen und eine effiziente Arbeitsorganisation mit einer guten Arbeitsqualität für Pflege- und mittlere Führungskräfte verknüpft. Pflegekräfte und Führungskräfte aller Qualifikationsstufen werden mit ihren jeweils speziellen Bedarfen in den Gestaltungsprozess einbezogen und erwerben bei der Arbeit die nötigen Kompetenzen für den Einsatz der digitalen Technik. Dazu trägt eine pilotförmig erprobte, barrierearme Kommunikations-, Informations- und Lernsoftware bei. Damit entsteht eine Umsetzungshilfe „Digitalisierung für die Praxis“, in die arbeitswissenschaftliche, pflegewissenschaftliche, technische und didaktische Aspekte aufgenommen sind.
Ergebnis und Anwendungspotenzial
Die Umsetzungshilfe „Digitalisierung“ für die ambulante Pflege fasst alle Projektergebnisse zusammen, wird dazu beitragen, die Arbeitsbedingungen in der Pflegebranche zu verbessern und gleichzeitig die Qualität der Pflege insgesamt zu fördern. Sie wird als Druckfassung und im Internet für alle Unternehmen, Bildungsdienstleister und Verbände bereitgestellt. Zusammen mit den Umsetzungspartnern werden die Projektergebnisse bundesweit verbreitet, z. B. durch eine unmittelbare Vorstellung nach Projektende bei Kammern, Verbänden und Sozialpartnern. Darüber hinaus wird die Universität Bremen das organisatorische Rahmenkonzept und das Kompetenzentwicklungskonzept für die Nutzung in anderen sozialen Dienstleistungen (z. B. psycho-soziale Hilfen, stationäre Altenpflege) anpassen. Neue Lösungen in der Praxis werden von der Bremer Pflegedienst GmbH und der Johanniter Unfall-Hilfe e. V. weiterentwickelt. Unter Nutzung ihrer jeweiligen Verbände (bpa, Landes- und Bundesverband der Johanniter Unfall-Hilfe) werden die Ergebnisse auch anderen ambulanten Diensten außerhalb Bremens präsentiert. Nach Projektende wird die Software von der Qualitus GmbH weiterentwickelt, um aus der im Projekt erprobten Pilotlösung langfristig ein in der Pflege breit einsetzbares Produkt zu erarbeiten. Die wisoak gGmbH stellt das E-Learningkonzept anderen Bildungsträgern zur Verfügung und verbindet es mittelfristig im Anschluss an die Förderlaufzeit mit dem eigenen Aus-, Fort- und Weiterbildungsprogramm für die ambulante und ggf. auch für die stationäre Pflege.
In der folgenden Liste sehen Sie Ihre ausgewählten Projekt-Favoriten.