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Gestaltung der Arbeitswelt der Zukunft durch Erreichbarkeitsmanagement (SANDRA)

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Schlagwort: Industrie 4.0

Fördermaßnahme: Arbeit in der digitalisierten Welt

Laufzeit: 01.04.2017 - 30.06.2020

Forschungsziel: Mit der Nutzung von Smartphones und Laptops und einer damit verbundenen ständigen Erreichbarkeit steigt das Risiko einer schleichenden Auflösung der Grenze zwischen Berufs- und Privatleben von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Eine deutliche Zunahme der Arbeitsunfähigkeitstage ist die Folge. Ziel des Projektes war es daher, Modelllösungen zu entwickeln, welche die Balance zwischen Arbeits- und Privatleben insbesondere im Blick auf die Erreichbarkeit der Beschäftigten verbessern. Dafür wurden die organisatorischen, rechtlichen und technischen Voraussetzungen für die Einführung und Inbetriebnahme eines betrieblichen Erreichbarkeitsmanagementsystems analysiert und darauf aufbauend ein Erreichbarkeitsmanager entwickelt und mit den Unternehmenspartnern erprobt.

Ansprechperson Projektkoordination

Uwe Laufs
+49 711 970-2120
uwe.laufs@iao.fraunhofer.de

Ansprechperson bei PTKA

Dipl.-Ing. Ulrike Kirsten
+49 721 608-31411
ulrike.kirsten@kit.edu

Detaillierte Projektbeschreibung

Problemstellung
Die Nutzung von Smartphones und Laptops ermöglicht eine stetige Erreichbarkeit von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Dadurch steigt das Risiko einer schleichenden Auflösung der Grenze zwischen Berufs- und Privatleben. Die damit verbundenen Stresssymptome spiegeln sich in einer deutlichen Zunahme der Arbeitsunfähigkeitstage durch psychische Erkrankungen wieder. Dies hat beträchtliche Folgen für die betroffenen Personen und ihre Familien, aber auch für Unternehmen und die Volkswirtschaft. Deshalb suchen Unternehmen nach organisatorischen und technischen Lösungen für ein innovatives Erreichbarkeitsmanagement. Die derzeitigen Systeme werden bislang meist undifferenziert eingesetzt und sind teilweise überreglementiert, beispielweise indem E-Mail-Server nach Feierabend komplett abgeschaltet werden. Es besteht ein dringender Bedarf nach intelligenten Lösungen für ein Erreichbarkeitsmanagementsystem, das die Gesundheit der Beschäftigten schont, ihre Bedürfnisse hinsichtlich der Balance zwischen Arbeits- und Berufsleben gewährleistet und zugleich die Unternehmensinteressen berücksichtigt.

Zielstellung
Ziel des Projektes war es, Modelllösungen zu entwickeln, welche die Balance zwischen Arbeits- und Privatleben insbesondere im Blick auf die Erreichbarkeit der Beschäftigten verbessern. Dafür wurden die organisatorischen, rechtlichen und technischen Voraussetzungen für die Einführung eines betrieblichen Erreichbarkeitsmanagementsystems analysiert und Piloterreichbarkeitsmanager unter Beachtung der identifizierten Rahmenbedingungen entwickelt.

Vorgehensweise
Die Herausforderung lag auf der Entwicklung einer technischen Lösung, die intelligent und bedarfsgerecht Anrufe und E-Mails an Smartphones ablehnt oder verzögert, um unterbrechungsfreie Ruhezeiten zu ermöglichen. Erfahrungen aus dem Bereich des Leistungssports wurden genutzt und ein dort schon etabliertes Stressminimierungssystem angewendet. Die Analyse und Erprobung erfolgte unter Einbeziehung der Beschäftigten und deren Arbeitnehmervertretungen sowie auch von Führungskräfte. Flankierend flossen arbeitsrechtlichen Erfordernisse in die Ausgestaltung und die Entwicklung des Erreichbarkeitsmanagers ein.

Ergebnisverwertung
Als Ergebnis steht ein anpassungsfähiges Entscheidungsfindungssystem mit Leitfaden zur Umsetzung und ein Schulungskonzept zur Verfügung. Dieses Erreichbarkeitsmanagementsystem berücksichtigt neben den Interessen der jeweiligen anwendenden Arbeitnehmer und des Unternehmens die arbeits-und datenschutzrechtlichen sowie Sicherheitsanforderungen. Zur breitenwirksamen Umsetzung der Forschungsergebnisse in die Praxis dient ein Schulungskonzept. Die wissenschaftliche Verbreitung der Projektergebnisse erfolgt über Vorträge auf Fachtagungen und über Publikationen in Fachzeitschriften erfolgen.

Projektpartner
  • AGILeVIA GmbH
  • AK Reprotechnik GmbH
  • Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung eingetragener Verein
  • Hochschule der Medien Stuttgart - Fakultät Druck und Medien
  • Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
  • Technische Universität Darmstadt
  • Universität Kassel
Publikationen
Titel: SANDRA_Gestaltung vernetzt-flexibler Arbeit
Akronym: SANDRA
Autor: Daum, M.; Ulbrich, H.; Wedel, M.; Zinke-Wehlmann, C.
Herausgeber: Daum, M.; Ulbrich, H.; Wedel, M.; Zinke-Wehlmann, C.
Verlag: Springer Vieweg, Berlin, Heidelberg Springer Vieweg, Berlin, Heidelberg
Veröffentlicht im Jahr: 2020
Dieses Open-Access-Buch umfasst fünfzehn Beiträge aus sechs Verbundvorhaben, die im Rahmen des Förderschwerpunkts „Arbeit in der digitalisierten Welt“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unterschiedliche Entwicklungen im Transformationsprozess der Arbeitswelt analysieren, konkrete Lösungsansätze entwickeln und wissenschaftlich begleiten und evaluieren.
Titel: SANDRA_Arbeit in der digitalisierten Welt
Akronym: SANDRA
Autor: Bauer, W. et al. (Hrsg.)
Verlag: Springer Verlag Open Access Springer Verlag Open Access
Veröffentlicht im Jahr: 2021
In 30 Verbundprojekten wurden in Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft geeignete Konzepte entwickelt und umgesetzt, mit denen positive Aspekte einer digitalisierten Arbeitswelt für Unternehmen und Beschäftigte erschlossen werden können. Gefördert wurden vor allem Lösungsansätze, die die wirkungsvolle Beteiligung von Unternehmen, ihrer Beschäftigten und Interessenvertretungen vorsehen. Damit leisten die Ergebnisse aus dem Förderaschwerpunkt einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland im globalen Wettbewerb. Zugleich wird zur Schaffung zukunftsfähiger Arbeitsplätze sowie guter Arbeitsbedingungen beigetragen. Der Förderschwerpunkt „Arbeit in der digitalisierten Welt“ war Teil des Forschungs- und Entwicklungsprogramms „Zukunft der Arbeit“ (2014–2020) innerhalb des Dachprogramms „Innovationen für die Produktion, Dienstleistung und Arbeit von morgen", Aufgabe des wissenschaftlichen Projekts „TransWork – Transformation der Arbeit durch Digitalisierung“ im Förderscherpunkt war es, durch themengeleitete Schwerpunktgruppen den gemeinsamen Austausch und Transfer sowie Publikationen und Außenwirkung zu begleiten und zu koordinieren. Zudem bearbeiteten die TransWork-Partner im Rahmen eigenständiger Forschung zentrale Themenfelder, um die Auswirkungen von Digitalisierung zu analysieren und zu bewerten.

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