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Schlagwort: Elektromobilität
Fördermaßnahme: Dienstleistungsinnovationen für Elektromobilität
Forschungsziel: Im Verbundprojekt „CO2-arme Stadt“ ging es neben der Erfassung und Bewertung der ökologischen Aspekte gleichermaßen um die ökonomischen Aspekte, denn auch die Ergebnisse der Umfrage im Netzgebiet des BMBF-Verbundprojektpartners haben gezeigt, dass der ökologische Gedanke nur zum Tragen kommt, wenn sich Geschäftsmodelle auf Basis innovativer Dienstleistungen für alle Beteiligten rechnen. Diese Geschäftsmodelle wurden im Forschungsprojekt auf wissenschaftlich fundierter Basis unter Berücksichtigung der Interessen aller Akteure entwickelt und so die Interessen der Verbraucher, des regional tätigen Energieunternehmens und Netzbetreibers, der Fahrzeug- und Dienstleistungsanbieter, der Kommune und der weiteren Beteiligten integriert. In Pilotprojekten wurden die Geschäftsmodelle auf Anwendbarkeit und Tragfähigkeit getestet. Alle Pilotprojekte wurden bereits auf Konferenzen vorgestellt und in entsprechenden Publikationen veröffentlicht. So erschien u. a. das „Praxisbeispiel: Geschäftsmodell zum Laden von Elektroautos mit Ökostrom“ in Kapitel 2 des „Springer Gabler Buches: Nagl, A., & Bozem, K. (2018). Geschäftsmodelle 4.0“. Alle Pilotprojekte wurden am „Energietag 2019“ der Überlandzentrale Wörth/I.-Altheim Energie AG am 5. Mai 2019 den Bürgern vorgestellt und anderen mittelgroßen Städten und ländlichen Regionen verfügbar gemacht.
Dipl.-Ing. Michael Petzold
+49 721 608-31469
michael.petzold@kit.edu
Problemstellung
Die Anstrengungen zur Herbeiführung der Energiewende dienen dem Klimaschutz und der Verringerung der CO2-Belastung der Umwelt. Weil ca. ein Viertel des CO2-Ausstosses vom Straßenverkehr verursacht wird, kann die Elektromobilität wesentlich zu dessen Reduzierung beitragen. Auf Seiten der Technik ist die Entwicklung in ermutigendem Masse vorangetrieben worden. Die Elektromobilität ist keine ferne Zukunftsvision mehr, sondern greifbare Realität. Solange jedoch Elektroautos mit Strom betrieben werden, der mit konventioneller Technik erzeugt wird, ist die Elektromobilität eine Milchmädchenrechnung. Der regenerativ erzeugte Strom, wie z. B. der dezentral erzeugte PV-Strom ist hinsichtlich Zeitpunkt und Ort mit dem Laden der Elektroautos in Einklang zu bringen.
Zielsetzung und Vorgehensweise
Grundprinzip der Überlegungen ist, dass die Elektromobilität auch den Sprung in ländliche/klein- und mittelstädtische Regionen schaffen muss – und nicht nur in die Großstädte – um sich flächendeckend durchzusetzen. Gerade ländliche bzw. klein- und mittelstädtische Regionen, wie z. B. das Netzgebiet der Überlandzentrale Wörth/I.-Altheim Netz AG, leisten unter Einbezug der dezentralen Ökostromerzeugung einen wichtigen Beitrag zur Energiewende. Diese Anstrengungen dienen dem Klimaschutz und der Verringerung der CO2-Belastung der Umwelt. Ziel des BMBF-Verbundprojekts CO2-arme Stadt war es, wirtschaftlich belastbare, nachhaltige und auf innovativen Mehrwert-Dienstleistungen basierende Geschäftsmodelle zu entwickeln sowie die Elektromobilität mit der Nutzung von dezentral erzeugtem Ökostrom zu verknüpfen und in Pilotprojekten unter Einbindung der verschiedenen Zielgruppen praktisch zu testen, um so CO2-armen Individualverkehr zu ermöglichen. Diese im Forschungsprojekt entwickelten und in Pilotprojekten in der Praxis getesteten Geschäftsmodelle sind dem übergeordneten Ziel des Ausbaus und der langfristigen Sicherstellung einer (energie-)effizienten Mobilität zuträglich und optimal auf Benutzerbedürfnisse ausgerichtet. Die Innovationskraft und der damit verbundene Forschungsschwerpunkt dieses BMBF-Verbundprojekts lag somit in der Entwicklung und dem Praxistest von Geschäftsmodellen und dem Einbezug von Mehrwert-Dienstleistungen für die Nutzer elektrisch betriebener Fahrzeuge, also von anwendungsbezogenen Lösungen aus dem Bereich der Dienstleistungsentwicklung und -anwendung für die Elektromobilität.
Ergebnisse und Anwendungspotenzial
Die in diesem Forschungsprojekt entwickelten und umgesetzten Geschäftsmodelle tragen wesentlich zu einer Verbesserung der Ladeinfrastruktur in ländlichen Gebieten durch Mehrwerte für alle Stakeholder bei. Die Ergebnisse des BMBF-Verbundprojektes dienen als best practice-Beispiele für die Elektromobilität. Von großer Bedeutung war es dabei, die Region des Netzgebiets der Überlandzentrale Wörth/I.-Altheim Netz AG hinsichtlich der Elektromobilität zu stärken und die Elektromobilität für die Bürgerinnen und Bürger sichtbar und erfahrbar zu machen. Außerdem wurden Möglichkeiten gefunden, den dezentral erzeugten überschüssigen Ökostrom im Netzgebiet besser zu nutzen, was somit neben der Schaffung von Mehrwert-Dienstleistungen zur Netzentlastung beiträgt. Die dabei entwickelten Geschäftsmodelle sind skalierbar und auf andere ländliche Regionen und mittelgroße Städte übertragbar.
Das Laden der Elektroautos mit dezentral erzeugtem Strom ist kostengünstiger als konventioneller Fahrstrom im Individualverkehr, ist ökonomisch wichtig und sinnvoll und leistet sowohl für Erzeuger und Betreiber als auch Nutzer einen wichtigen ökologischen Beitrag zum Klimaschutz sowie zur Energiewende und erfüllt damit die im Projekt angestrebte CO2-Minderung.
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