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Energiespeicherdienste für smarte Quartiere (ESQUIRE)

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Fördermaßnahme: Smart Service Stadt

Laufzeit: 01.03.2017 - 30.06.2020

Forschungsziel: In der Energiewende wird es immer wichtiger, Strom dezentral zu speichern. Vor Ort erzeugter erneuerbarer Strom kann dadurch flexibel verbraucht werden und entlastet die Stromnetze. Einen wichtigen Baustein bilden Batteriespeicher, die von mehreren Haushalten gemeinsam genutzt werden. Im Projekt Esquire wurde untersucht, wie sogenannte „Quartierspeicher“ eingeführt werden können, die zwei Bedingungen erfüllen: Die NutzerInnen müssen sie akzeptieren und sie müssen das Stromsystem stabilisieren, also einen Systemnutzen schaffen. Für den Betrieb dieser Speicher bedarf es neuer Dienstleistungen etwa zu Systemstabilität, Datenschutz, Speicherung der eigenen Energie oder Monitoring. Gemeinsam mit NutzerInnen und kommunalen Akteuren wurden im Projekt die notwendigen sozialen, technischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen entwickelt. Unter anderem wurde in zwei Quartieren in Groß-Umstadt und in Mannheim jeweils ein Quartierspeicher eingesetzt um konkrete Dienstleistungen und Geschäftsmodelle umzusetzen, zu erproben und zu bewerten.

Ansprechperson Projektkoordination

Prof. Bernd Hirschl
+49 30 884594-26
bernd.hirschl@ioew.de

Ansprechperson bei PTKA

Dipl.-Ing. Martina Göttel
+49 721 608-28561
martina.goettel@kit.edu

Detaillierte Projektbeschreibung

Problemstellung
Städte gelten bisher als Orte, wo hauptsächlich Energie verbraucht wird. Um dem Klimawandel zu begegnen, muss insbesondere in Städten mit Energie effizient umgegangen werden. Regenerativer Strom wird im urbanen Raum in erster Linie über Solarzellen gewonnen. Er steht damit vor allem tagsüber zur Verfügung, wenn private Haushalte wenig Strom nachfragen. Deshalb sollte Energie lokal erzeugt und gespeichert werden, damit sie dann verfügbar ist, wenn die Menschen zu Hause sind. Hier können gemeinsam genutzte Batteriespeicher im Quartier eine kostengünstige Alternative bieten. Dazu müssen folgende Fragen beantwortet werden: Unter welchen Bedingungen werden Quartierslösungen genutzt und akzeptiert? Wie können Betreibermodelle zur Überschusseinspeisung und Strombezug für Haushalte aussehen? Wie kann der Datenschutz berücksichtigt werden?

Zielsetzung
Das Forschungsprojekt ESQUIRE hat die sozialen, technischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die gemeinschaftliche Nutzung von Quartierspeichern untersucht. Auf dieser Basis wurden innovative Dienstleistungen und Geschäftsmodelle entwickelt, die die Bedürfnisse, Gewohnheiten und Vorbehalte der BewohnerInnen dieser Quartiere aufgreifen. Die Entwicklung dieser Dienstleistungen fand neben den beteiligten WissenschaftlerInnen und Unternehmen mit Akteuren statt, die solche Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Dies sind Privatpersonen, aber auch Kommunen oder Netzbetreiber.

Vorgehensweise
In den Partnerkommunen Groß-Umstadt und Mannheim wurden von den lokalen Bau- und Energieunternehmen Evohaus GmbH und Entega GmbH Pilotspeicher in zwei Wohnquartieren aufgestellt, welche die im Projekt entwickelten Dienstleistungen für die VerbraucherInnen und den Strommarkt testeten. Die BewohnerInnen wurden vor, während und nach einer Probephase über verschiedene Beteiligungsformate eingebunden und ihr Energieverbrauch erfasst. Durch den Speicherbetrieb entsteht ein hohes Datenaufkommen, beispielsweise durch die Erfassung der Energieströme, des Energieverbrauchs und der Abrechnungen in den Haushalten. Darunter fallen insbesondere auch Informationen zu den Haushalten. Im Rahmen des Projekts wurde daher auch untersucht warum Privatheit bei Energieverbrauchdaten eine Rolle spielen kann und wie diese sichergestellt wird.

Ergebnisse und Anwendungspotenzial
ESQUIRE gibt Städten mit der Bereitstellung von innovativen Dienstleistungen und Geschäftsmodellen die Möglichkeit, die Energieversorgung in Quartieren nachhaltig zu gestalten. Die Ergebnisse aus dem Pilotbetrieb und der Begleitforschung wurden für kommunale Akteure, Energieversorger und Dienstleistungsanbieter in Form einer Infografik, einem Erklärvideo, diversen Veröffentlichungen und im Rahmen von verschiedenen Veranstaltungen medial aufbereitet. Weiterhin wurden durch das Projekt wichtige Fragen der technischen Ausgestaltung des Datenschutzes beantwortet. Schließlich wurden die Erfahrungen mit der ko-kreativen Entwicklung von Dienstleistungen für EntwicklerInnen, Kreative und InnovatorInnen in der Toolbox „partizipativ-innovativ“ zusammengefasst.

Projektpartner
  • ENTEGA AG
  • evohaus GmbH
  • Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung eingetragener Verein
  • Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) GmbH
  • Karlsruher Institut für Technologie (Universitätsaufgabe)

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