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Schlagwort: Medizintechnik, Mensch-Roboter-Kolloboration, Personennahe Dienstleistungen
Fördermaßnahme: Zukunft der Arbeit: Arbeiten an und mit Menschen
Förderkennzeichen: 02L18A080, 02L18A081, 02L18A082, 02L18A083
Forschungsziel: Digitaler Engel war ein Verbundprojekt im Förderschwerpunkt "Zukunft der Arbeit: Arbeiten an und mit Menschen". Ziel war es, ein tragbares Assistenzsystem für Pflegekräfte zu entwickeln, welches die Interaktionsarbeit zwischen Pflegenden und Patienten durch die Bereitstellung von Informationen und Handlungsempfehlungen erleichtert.
Marcus Hintze +49 231 9743-504
marcus.hintze@iml.fraunhofer.de
Jennifer Dopslaff, M.A.
+49 721 608-25939
jennifer.dopslaff@kit.edu
Pflichtveröffentlichung: Nach Abschluss des Projekts finden Sie unter Angabe der oben genannten Förderkennzeichen (FKZ) oder unter Angabe des Projektakronyms unter www.tib.eu/de die detaillierte Pflichtveröffentlichung.
Problemstellung
Die Tätigkeit von Pflegekräften in deutschen Krankenhäusern zeichnet sich neben dem hohen Maß an fachlichem Wissen durch die intensive Interaktion zwischen Pflegekräften und Patienten aus. Dennoch tauchen Interaktionsarbeit und die damit verbundenen Herausforderungen selten in den Auflistungen klassischer Pflegetätigkeiten auf. Häufig werden diese Arbeiten als selbstverständlich wahrgenommen und daher für die Bewertung der Arbeitsbelastung auch nicht herangezogen. Das adäquate Einschätzen des Patienten, die richtige Ansprache und Kommunikation sowie Freiräume und Unterstützung bei der eigenen Emotionsarbeit sind wichtig, um Fehlbelastungen bei den Pflegekräften reduzieren zu können.
Projektziel
Ziel des Forschungsprojekts war die Entwicklung eines digitalen Engels für die Pflegearbeit, der alle Dimensionen der Interaktionsarbeit berücksichtigt. Dieser sollte aus einem digitalen Portal (Caring Environment) sowie einem unterstützenden tragbaren Assistenzsystem zur Datenaufnahme und -darstellung bestehen. Hierbei bildet das technische Kernelement eine smarte Datenbrille, um die Interaktion zwischen Pflegenden und Patienten durch relevante Informationen, wie beispielsweise dem Behandlungsplan, zu vereinfachen. So sollen kritische Belastungen bei der Pflege- und Interaktionsarbeit möglichst im Vorfeld erkannt und durch zeitnahe Handlungsempfehlungen kompensiert werden.
Vorgehensweise
Zu Beginn des Projektes erfolgte eine Belastungs-, Beanspruchungs- und Bedarfsanalyse bei Pflegenden und Patienten, die tages- und interaktionsspezifische Aspekte miteinschloss. Hieraus wurden Interventionsmaßnahmen abgeleitet und entwickelt, die weiter erarbeitet und für eine Portallösung digital aufbereitet wurden. Die Maßnahmen und zusätzlichen Informationen für eine gezieltere und belastungsärmere Interaktion können den Pflegekräften durch die smarte Datenbrille während der Arbeit angezeigt werden. Ein Fokus liegt dabei auf der kognitiven Ergonomie als Bindeglied, um Informationsinhalte und -darstellung kontextsensitiv und belastungsoptimal auf die Technologie abzustimmen. Die prototypische Umsetzung des digitalen Engels mit der Nutzung von smarten Datenbrillen erfolgte in Kooperation Pius-Hospital Oldenburg und wurde über Demonstratoren evaluiert.
Ergebnisse und Anwendungspotenzial
Der Digitale Engel wurde für die derzeit rund 437.000 im Einsatz befindlichen examinierten Pflegekräfte in deutschen Krankenhäusern entwickelt. Darüber hinaus geht das Konsortium davon aus, dass ein Einsatz des Digitalen Engels für die rund 470.000 Pflegekräfte in deutschen Pflegeheimen langfristig und mit weiterem Erprobungen aufwandsarm dargestellt werden kann.
Titel: DigitalerEngel_2. Fachtagung Interaktionsarbeit gestalten
Datum: 20-11-2025 09:30:28 - 20-11-2025 17:00:28
Ort: Dortmund
Transformation der Arbeit gestalten – Gesellschaftlich notwendige Dienstleistungen sichern. Die Arbeitswelt verändert sich durch Digitalisierung, demografischen Wandel und neue gesellschaftliche Anforderungen. Besonders betroffen sind Berufe in der Interaktionsarbeit, wie Pflege, Bildung und Beratung, die essenziell für das gesellschaftliche Funktionieren sind, aber vor Herausforderungen wie Fachkräftemangel und steigenden Anforderungen stehen. Der Förderschwerpunkt „Zukunft der Arbeit: Arbeiten an und mit Menschen“ ist 2024 mit seinem letzten Verbundprojekt ausgelaufen, aber vielfältige Akteure des gewonnenen Netzwerks führen ihre Arbeiten erfreulicherweise auch nach Laufzeitende höchst aktiv fort – dazu zählt auch die 2. Fachtagung Interaktionsarbeit. Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Praxis und Politik sind eingeladen, Lösungen und Perspektiven für die Zukunft der Interaktionsarbeit zu diskutieren. Themen sind nachhaltige und attraktive Berufsgestaltung, innovative Ansätze zur Bewältigung des Fachkräftemangels und der sinnvolle Einsatz technologischer Entwicklungen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Freuen Sie sich auf Vorträge, Workshops und Diskussionen mit führenden Akteuren, um gemeinsam die Transformation der Arbeit zu gestalten und zukunftssichere Wege für die Interaktionsarbeit zu finden. Weitere Informationen finden Sie auf der Veranstaltungsseite, die kontinuierlich ergänzt wird.
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