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Fördermaßnahme: Betriebliches Kompetenzmanagement im demografischen Wandel
Forschungsziel: Berufswege und vorausschauende, nachhaltige Personalentwicklung in der Sozialwirtschaft
Jennifer Dopslaff, M.A.
+49 721 608-25939
jennifer.dopslaff@kit.edu
Ausgangslage
Sozialwirtschaft in Europas ältester Region – Beispielhafte Lösungen für nachhaltige Kompetenzentwicklung
Die Akteure unserer Arbeitswelt werden weniger, älter und bunter. Diese Merkmale der demografischen Entwicklung treten verstärkt in Westsachsen auf. Die Sozialwirtschaft, insbesondere die Kinder- und Jugendhilfe, hat hier erheblichen Handlungsbedarf. Westsachsen, mit Chemnitz als künftig ältester Stadt Europas, ist ein Schaufenster für diese sich rasant verändernden strukturellen Bedingungen der Branche. Hinzu kommt, dass hier die Überlebensfähigkeit der oft kleinen, zersplitterten Trägerlandschaft aufgrund von Arbeitsverdichtung, Ökonomisierungsdruck, psychischer Belastung und Frühverrentung massiv bedroht ist. Ältere Mitarbeitende in der Kinder- und Jugendhilfe stehen vor der Frage, ob und wie sie Beruf und Lebensalter in Einklang bringen können. Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen erfordert hochkompetente Fachkräfte. Es gilt, durch ein nachhaltiges, effektives Engagement einen doppelten Effekt zu erzielen: Erfahrene Fachkräfte leistungsfähig im Berufsleben zu halten und die Qualität der Kinder- und Jugendhilfe zu gewährleisten. Akteure und soziale Organisationen brauchen daher umgehend innovative und passgenaue Lösungen. Die Region Westsachsen erhält eine Vorreiterrolle, in der passgenaue Lösungen in einem lokalen Umfeld entwickelt und in einem Gebiet erprobt werden können, das die demografischen Auswirkungen in stark ausgeprägter Form erlebt. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse können auf andere Regionen übertragen werden, die ähnliche strukturelle Bedingungen aufweisen. Speziell durch die Umsetzung im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe verbessern sich indirekt die Chancen für die Kinder und Jugendlichen, die dadurch in höherem Maße die Möglichkeit erhalten, zu kompetenten und regional verankerten Fachkräften von morgen heranzuwachsen.
Zielstellung und Vorgehensweise
Stärkung individueller Kompetenz und Bilden von lokalen Aktionsketten – BePeSo erforschte, erstellte und verankerte unter aktiver Mitwirkung der Projekt- und Umsetzungspartner ein Entwicklungsmodell mit maßgeschneiderten Instrumenten der Personal- und Organisationsentwicklung auf allen Organisationsebenen bei Trägern der Kinder- und Jugendhilfe. Bereits bestehende Instrumente zur Kompetenzentwicklung, Laufbahngestaltung, Prävention und Vernetzung wurden durch Analysen spezifisch für die Sozialwirtschaft angepasst und bei den Umsetzungspartnern erprobt und evaluiert.
Das Ergebnis ist eine Stärkung der individuellen Kompetenzen der Führungskräfte und Mitarbeitenden durch bedarfsgerechte Qualifikation und Unterstützung. Gleichzeitig werden die lokal angesiedelten Organisationen zu regionalen Aktionspartnern vernetzt. Bisher kleinteilige Organisationen entwickeln sich zu Elementen einer Leistungskette, erweitern ihre Handlungsfähigkeit und erhalten zusätzliche Gestaltungsspielräume in einer strukturschwachen Region. Durch eine prozesshafte Evaluation wurden die Wirkmechanismen dieser Instrumente überprüft und ein Leitfaden erstellt. Das Entwicklungsmodell adressiert individuelle Kompetenzen der Mitarbeitenden und die Handlungsfähigkeit der Organisationen gleichermaßen.
Ergebnisse und Anwendungspotenzial
Die drei beteiligten Organisationen der Sozialwirtschaft und die Umsetzungspartner nutzen das in BePeSo entstandene innovative und wirkerprobte Modell kurzfristig für die bedarfsgerechte Kompetenzentwicklung ihrer Fach- und Führungskräfte sowie für die Vernetzung der lokalen Akteure und Einrichtungen. Dadurch erhöhen sich nachhaltig die Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeitenden und die Effizienz der Arbeit. Davon profitiert in besonderem Maße die Kinder- und Jugendhilfe. Die Wissenschaftspartner integrieren die Ergebnisse nachhaltig in die Ausbildung an Fach-/Hochschulen und die Fort- und Weiterbildungsangebote landesweiter Bildungsträger. Alle Partner verbreiten die Ergebnisse und Erfahrungen in regionalen und überregionalen Fachtagen und Symposien. Der gemeinsam erarbeitete und bundesweit publizierte Leitfaden und die zu erwartenden Effekte bewirken, dass das entwickelte Modell Leuchtturmfunktion hat und bundesweit anwendbar ist.
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