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Schlagwort: Personennahe Dienstleistungen
Fördermaßnahme: Zukunft der Arbeit: Arbeiten an und mit Menschen
Forschungsziel: AnEffLo ist ein Verbundprojekt im Förderschwerpunkt „Zukunft der Arbeit: Arbeiten an und mit Menschen". Ziel ist es, sogenannte „Anti-Effizienzlogiken" in technische (Assistenz-) Systeme in der Pflege zu integrieren und bei der Arbeitsgestaltung entsprechend zu berücksichtigen.
Prof. Manfred Moldaschl +49 7541 6009-2521
manfred.moldaschl@zu.de
Dominik Walzebok, M.A.
+49 721 608-24756
dominik.walzebok@kit.edu
Problemstellung
Der Wandel der Arbeitswelt durch voranschreitende Automatisierung und Digitalisierung betrifft in zunehmendem Maße die Arbeit an und mit Menschen, insbesondere den Pflegesektor. Damit Beschäftigte und Klienten die Chancen dieses Wandels nutzen können, ist ein sicherer Umgang mit neuen Technologien sowie ein grundlegendes Vertrauen in diese notwendig. Einseitiges Effizienzdenken steht dem entgegen, da es unter anderem dazu führt, dass die Bedürfnisse der Patienten und Pflegekräfte häufig zu kurz kommen. Aus diesem Grund ist die Anwendung von „Anti-Effizienzlogiken“ mit den Mitteln moderner Technologien erforderlich. Darunter lassen sich Logiken verstehen, die Affekte, Beziehungsqualität und weitere „weiche“ Faktoren berücksichtigen, wie beispielsweise die Stimmung von Pflegebedürftigen oder die Arbeitszufriedenheit der Pflegekräfte.
Projektziel
Ansätze dazu bieten die drei verschiedenen Konzepte, die im Forschungsprojekt AnEffLo verfolgt werden: Mit institutioneller Reflexivität etwa werden systematisch routinierte Abläufe und Tätigkeiten hinterfragt. Das Konzept der polychromen Nachhaltigkeit berücksichtigt insbesondere Gesundheitsaspekte im Arbeitsbereich und das patientenzentrierte Gesundheitsmanagement rückt die Bedürfnisse der Patienten in den Mittelpunkt. Diese Konzepte sollen durch technische Unterstützung für den Bereich der Pflege anwendbar gemacht werden.
Vorgehensweise
Zu diesem Zweck werden drei Instrumente entwickelt und erprobt, die digitale Technologien im Sinn von „Anti-Effizienzlogiken“ einsetzen: ein reflexiv-nachhaltiges Pflegelogistiksystem, das auch weiche Faktoren, wie etwa gegenseitige Sympathie, berücksichtigt, eine Emotionserkennungs-App, die z. B. dem Pflegepersonal in der Intensivpflege wichtige Rückmeldungen geben kann sowie ein reflexives Pflegemanagement, das durch ein Software-Tool unterstützt wird und dabei hilft, Entscheidungsalternativen zu erkennen und zu priorisieren. Die Evaluation dieser Instrumente erfolgt mit einem Mix aus qualitativen und quantitativen Methoden, wie Interviews und schriftlichen Befragungen. Die prototypische Umsetzung erfolgt in Zusammenarbeit mit unserem Praxispartner Deutsche Fachpflege, die bundesweit eine Vielzahl von ambulanten Pflegediensten sowie Wohngemeinschaften und stationäre Einrichtungen betreibt.
Ergebnisse und Anwendungspotenzial
Die Projektergebnisse sorgen in der Praxis für eine Erhöhung der Zufriedenheit von Patienten und Pflegekräften, die Förderung der organisationalen Innovationsfähigkeit sowie eine größere Nachhaltigkeit der Arbeit im Pflegesektor. Die gewonnenen Erkenntnisse können zudem auf weitere Branchen übertragen werden, in denen die direkte, persönliche Interaktion maßgeblich ist, wie zum Beispiel ärztliche Behandlung oder Beratungstätigkeiten.
In der folgenden Liste sehen Sie Ihre ausgewählten Projekt-Favoriten.