Internetbasierte Dienstleistungen (Smart Services)

Neue Möglichkeiten der Unterstützung für Anbieter, Hersteller, Betreiber und Nutzer: Intelligente Assistenzsysteme erleichtern das Handeln in komplexen Produkt-Service-Systemen

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Produkte, Prozesse und Dienstleistungen werden zunehmend miteinander zu intelligenten Dienstleistungen (Smart Services) verknüpft und entsprechend „veredelt“. Eine zentrale Bedeutung kommt hierbei dem Internet als vernetzende Infrastruktur zu: Sowohl bei IT-Anbietern als auch bei IT-Anwendern eröffnen internetbasierte Dienstleistungen große Wachstumspotenziale für komplexe Produkte, Produktionsprozesse und -anlagen.

Smart Services verbreiten sich bereits sehr erfolgreich im Handel, z. B. auf Online-Marktplätzen von technischen Komponenten. Aber auch die traditionellen Geschäftsmodelle der deutschen Leitbranchen, wie Maschinenbau, Chemie, Medizintechnik, Logistik und Energietechnologie, verändern sich. Sie werden schon heute durch internetbasierte Dienste unterstützt. In naher Zukunft werden sich die Geschäftsmodelle sowohl von Anbietern als auch Herstellern und Betreibern disruptiv verändern: Durch die konsequente Digitalisierung kann die gesamte Wertschöpfungskette analysiert werden und intelligente Dienstleistungen und Produkte können miteinander vernetzt werden. Es entstehen neue Smart Services.

Das BMBF möchte deutsche Unternehmen dabei unterstützen, die Chancen von Smart Services – auch in der Kombination von physischen und digitalen Dienstleitungen – für die gesamte Wertschöpfungskette nachhaltig zu nutzen. Im Fokus stehen flexible wie skalierbare Assistenzsysteme auf Basis von Erweiterter („Augmented“) und Virtueller Realität („Virtual Reality“). So können beispielsweise aktuelle Sensordaten in einer AR-Assistenzumgebung zur Unterstützung fundierter Entscheidungen dank neuartiger Analyseverfahren und Informationsvisualisierung beitragen. Neue Smart Services sollen kooperativ und kollaborativ, d.h. gemeinsam mit beispielsweise Mitarbeitern und Nutzern, entstehen und so auch einzigartige Wettbewerbsvorteile entwickeln.

Gefördert werden risikoreiche Verbundprojekte, die ein arbeitsteiliges und interdisziplinäres Zusammenwirken von Unternehmen mit Hochschulen bzw. Forschungseinrichtungen erfordern. Hierbei wurde besonders Wert darauf gelegt, dass eine möglichst hohe Beteiligung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) an den Verbundprojekten besteht. Neben der Dienstleistungsinnovation für Produktionsprozesse- und Anlage besteht ein weiterer Förderschwerpunkt in der integrativen Entwicklung von Smart-Service-Konzepten für wissensintensive Dienstleistungen.

Insgesamt werden im Rahmen dieser Fördermaßnahme 13 Verbundprojekte mit 105 Projektpartnern, davon rund die Hälfte mit 52 KMU, unterstützt. Vom Baugewerbe über lokale Energiemärkte, zur Galvanik und dem klassischen Maschinenbau: die ausgewählten Verbundprojekte nehmen sich in verschiedenen Anwendungsfällen der Industriepartner der Herausforderung an, möglichst branchenübergreifende Lösungsansätze, neuartige Konzepte und datengetriebene Geschäftsmodelle zu entwickeln und erproben – und ihre Erkenntnise und Ergebnisse der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.

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