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Sozio-digitale Innovation durch partizipative Prozessgestaltung im virtuellen Raum (SoDigital)

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Fördermaßnahme: Zukunft der Arbeit: Mittelstand - innovativ und sozial - 2017 bis 2020

Laufzeit: 01.07.2019 - 31.12.2022
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Forschungsziel: Das Ineinandergreifen von Abteilungen, Arbeitsabläufen und Beschäftigtengruppen in kleinen und mittelständigen Unternehmen ist häufig nicht einheitlich abgebildet. Unterschiedliche Listen und Programme können nicht gut synchronisiert werden, Absprachen erfolgen mit Zettel und Stift oder mündlich. Die digitale Neugestaltung entsprechender Geschäftsprozesse bietet ein enormes Potenzial, Aufwand und Fehleranfälligkeit zu reduzieren. Soziale und technische Aspekte sind dabei gleichermaßen zu berücksichtigen. Darauf baut der soziotechnische Ansatz auf. Virtuelle Realitäten (VR) eröffnen hier neue Möglichkeiten, die beteiligten Mitarbeitenden als wertvolle Prozessexperten einzubinden.

Ansprechperson Projektkoordination

Prof. Karsten Müller
+49 541 969-4701
karsten.mueller@uni-osnabrueck.de

Ansprechperson bei PTKA

Sarah Rau, M.A.
+49 721 608-22703
sarah.rau@kit.edu

Detaillierte Projektbeschreibung

Problemstellung
Das Ineinandergreifen von Abteilungen, Arbeitsabläufen und Beschäftigtengruppen in kleinen und mittelständigen Unternehmen ist häufig nicht einheitlich abgebildet. Unterschiedliche Listen und Programme können nicht gut synchronisiert werden, Absprachen erfolgen mit Zettel und Stift oder mündlich. Die digitale Neugestaltung entsprechender Geschäftsprozesse bietet ein enormes Potenzial, Aufwand und Fehleranfälligkeit zu reduzieren. Soziale und technische Aspekte sind dabei gleichermaßen zu berücksichtigen. Darauf baut der soziotechnische Ansatz auf. Virtuelle Realitäten (VR) eröffnen hier neue Möglichkeiten, die beteiligten Mitarbeitenden als wertvolle Prozessexperten einzubinden.

Ziel
Ziel des Forschungsprojekts So.Digital. ist es, ein Virtual-Reality-Instrument, die So.Digital.-VR-Box, zu entwickeln, mit dessen Hilfe Geschäftsprozesse in KMU unter Beteiligung der Mitarbeitenden intuitiv und anschaulich neugestaltet werden können. Die 3-D-Technologie bietet die Vorteile, dass auch umfassende Prozesse ohne räumliche Einschränkungen dargestellt und unabhängig von Ort und Zeit erfahrbar gemacht werden können. Dabei machen Visualisierungs- und Manipulationsoptionen eine partizipative und kreative Zusammenarbeit möglich.

Vorgehensweise
Ausgangsbasis ist eine umfassende Ist-Analyse der KMU, bei der neben Prozessstrukturen im Rahmen des sozio-digitalen Ansatzes Veränderungsbereitschaft und Lernanforderungen im Mittelpunkt stehen. Parallel findet die Entwicklung der benötigten Software nutzerorientiert und in enger Abstimmung mit den KMU statt. Unter Berücksichtigung der soziotechnischen Anforderungen wird die So.Digital.-VR-Box in den Unternehmen für die Neugestaltung ihrer Prozesse eingesetzt. Eingebettet wird der Einführungsprozess in ein online-basiertes Begleit-Instrument, die So.Digital.-Transformationsplattform. Die Implementierung der Prozesse wird durch eine wissenschaftliche Evaluation der Kosten-Nutzen-Effekte sowie der Auswirkungen auf Wohlbefinden und Mitarbeiterbindung begleitet.

Ergebnisse und Anwendungspotenzial
Aus den Erfahrungen im Rahmen der prototypischen digitalisierten Geschäftsprozesse werden Empfehlungen für weitere KMU und die Übertragung auf Geschäftsprozesse durch die So.Digital.-Transformationsplattform bereitgestellt. Die So.Digital.-VR-Box soll für eine breitere Anwendung ausgebaut und die Verbreitung durch die prozessbegleitenden Konzepte, Methoden und Techniken unterstützt werden. Insgesamt trägt das Projekt dazu bei, die Eintrittshürden für digitale Transformationen in KMU zu senken.

Projektpartner
  • Glas Deppen GmbH
  • Halocline GmbH & Co. KG
  • Stahlotec GmbH
  • Universität Osnabrück
  • Universität Paderborn
  • Waffelfabrik Meyer zu Venne GmbH & Co. KG
Publikationen
Titel: Virtual Reality zur prospektiven und prozessbezogenen Kompetenzmodellierung – Pilotierung eines partizipativen Vorgehens und Untersuchung der Nutzerakzeptanz des angewendeten VR-tools (SoDigital)
Akronym: SoDigital
Autor: Depenbusch, S.; Schaper, N.; Schumacher, J.-P.
Herausgeber: Gesellschaft für Arbeitswissenschaft (GfA) e.V.
Verlag: Springer Springer
Veröffentlicht im Jahr: 2023
In Zeiten der Digitalisierung ist es wichtig, Kompetenzanforderungen in Bezug auf zukünftig digitalisierte Geschäftsprozesse herzuleiten. Virtual Reality (VR) ermöglicht es, diese Prozesse anschaulich und erlebbar darzustellen. Daher bietet die VR besondere Potenziale für die prospektive und prozessbezogene Kompetenzmodellierung (PKOM) und die Einbindung der Mitarbeitenden als Kompetenzmodellierer:innen. Um diese potenziellen Vorteile zu untersuchen, wird ein VR-basierter PKOM-Ansatz pilotiert und mit einem konventionellen PKOM-Ansatz verglichen. Zur Herleitung von VR-Eigenschaften, die besonders unterstützend in diesem Kontext sind, wurde die Nutzerakzeptanz des eingesetzten VR-tools evaluiert. Die Ergebnisse zeigen, dass die realitätsnahen Visualisierungs- und Interaktionsmöglichkeiten der VR einen prospektiven und prozessbezogenen Analysefokus unterstützen. Auf diese Weise werden Mitarbeitende dazu befähigt, zukünftige Kompetenzanforderungen in Bezug auf einzelne Prozessschritte zu identifizieren. Der Vergleich mit dem konventionellen PKOM-Ansatz zeigt, dass die in der VR entwickelten prospektiven und prozessbezogenen Kompetenzmodelle einen höheren Detaillierungsgrad hinsichtlich der Anzahl der identifizierten Kompetenzanforderungen aufweisen. Im Zuge der Evaluation der Nutzerakzeptanz werden konkrete VR-Eigenschaften herausgearbeitet, die für den PKOM-Ansatz besonders nützlich sind (z.?B. 3D-Visualisierung, wahrgenommene Immersion).

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