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Technische und organisatorische Arbeitsgestaltung in der psychosozialen Beratung (TOAB)

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Schlagwort: Arbeit, Internetbasierte Dienstleistungen, Personennahe Dienstleistungen

Fördermaßnahme: Zukunft der Arbeit: Arbeiten an und mit Menschen

Laufzeit: 01.06.2020 - 31.05.2023
Webseite

Forschungsziel: TOAB ist ein Verbundprojekt im Förderschwerpunkt "Zukunft der Arbeit: Arbeiten an und mit Menschen". Ziel ist es, kollaborative Arbeitsprozesse zu entwickeln, welche die Arbeit von multiprofessionellen Teams in verschiedenen Einrichtungen der psychosozialen Beratung unterstützen.

Ansprechperson Projektkoordination

Eugenie Gaubiz
+49 391 67-58619
eugenie.gaubiz@ovgu.de

Ansprechperson bei PTKA

Dominik Walzebok, M.A.
+49 721 608-24756
dominik.walzebok@kit.edu

Detaillierte Projektbeschreibung

Problemstellung
In der psychosozialen Beratung häufen sich Anliegen mit Wechselbeziehungen. So kann z. B. das primäre Erziehungsproblem mit einer Schuldenproblematik zusammenhängen. Diese Zunahme multipler Problemlagen ist für die Beratungsstellen besonders herausfordernd, da die Betreuung nicht mehr durch eine Fachkraft allein abgedeckt werden kann. Somit muss die zielgerichtete Zusammenarbeit der unterschiedlichen psychosozialen Beratungsdienste durch eine koordinierte Kommunikation gewährleistet sein. Um diesen Anforderungen Rechnung zu tragen, werden multiprofessionelle Teams (MPT) gebildet. In diesen arbeiten Berater verschiedener Kompetenzfelder zusammen, um eine optimale Betreuung bezogen auf die verschiedenen Handlungsschwerpunkte garantieren zu können. Bisher mangelt es der daraus entstandenen Arbeitsstruktur jedoch an geeigneten organisationsübergreifenden Prozessen und Hilfsmitteln zur Kommunikation.

Projektziel
Im Forschungsprojekt TOAB wird eine digitale, webbasierte Plattform entwickelt, welche die praktische Arbeit der MPT erleichtern wird. Die Plattform soll eine organisationsübergreifende digitale Kommunikation ermöglichen, ein Wissensmanagementsystem bereitstellen und den Prozess der Fallberatung effizient gestalten. Dies hat die Optimierung der arbeitsbezogenen Belastungen und psychischen Beanspruchungen der Fachkräfte zum Ziel, welche aus der neuen Arbeitsstruktur entstanden sind. Überprüft werden muss dabei, wie die digitalen Tools ausgestaltet sein sollten, damit durch ihren Einsatz keine neuen Belastungen entstehen.

Vorgehensweise
Die arbeitswissenschaftliche Analyse der organisationalen Prozesse stellt sicher, dass Arbeitsbelastungen optimiert und unerwünschte Folgewirkungen durch die Einführung einer webbasierten Plattform minimiert werden. Die betrieblichen Anwendungspartner gewährleisten eine kurzfristige Implementierung und nutzernahe Entwicklung der Lösungen. Hierbei werden unterschiedliche Anwendungsszenarien untersucht: digitales Termin- und Abrechnungsmanagement, digitale Austauschplattform, Falldokumentation, personelle Unterstützungspools, Onlineberatung und Wissensmanagement. Dazu werden u.a. anonymisierte Falldaten, Dienstplanungs- und Terminmanagementaspekte sowie Beraterdaten erhoben. Themen, wie Datenschutz und Nutzerakzeptanz, werden dabei besonders berücksichtigt.

Ergebnisse und Anwendungspotenzial
Um die Implementierung nachhaltig sicherzustellen, werden für die Handhabung der Plattform Kompetenzentwicklungsmodule entwickelt und erprobt. Eine erfolgreiche Nutzung führt langfristig zu einer direkten Entlastung der Berater. Das kommt auch den Hilfesuchenden zu Gute. Durch das partizipative Vorgehen in der Entwicklung können die Beteiligten nahtlos von den Verbesserungen profitieren. Die Ergebnisse aus dem Projekt werden für die Nutzung in Leistungs- und Weiterbildungsangeboten von Wohlfahrtsverbänden und der Berufsgenossenschaft bereitgestellt. Die Universität Magdeburg und die Gesellschaft für Arbeitswissenschaft gewährleisten zudem die Integration der Erkenntnisse in studentische Lehrangebote.

Projektpartner
  • AWO Kinder- und Jugendhilfe gGmbH
  • Diakonisches Werk im Kirchenkreis Halberstadt e. V.
  • Gemeinnützige Paritätische Sozialwerke - PSW GmbH
  • METOP Mensch-Technik-Organisation-Planung GmbH
  • Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Publikationen
Titel: TOAB_Interaktionsarbeit gestalten - Projektatlas des BMBF-Förderschwerpunktes „Zukunft der Arbeit: Arbeiten an und mit Menschen
Akronym: TOAB
Autor: Dr. Dörflinger, N.; Ellerkamp, A.; Klingen, K.; Niehaus, M.; Wehrmann, J.; Wünnemann, L. (BAuA); Holler, M.; Schneider, D. (INIFES)
Herausgeber: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
Veröffentlicht im Jahr: 2020
Im Förderschwerpunkt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) „Arbeiten an und mit Menschen“ steht Arbeit mit direkter Interaktion im Fokus. Das menschliche Miteinander zwischen Beschäftigten und ihren KundInnen, KlientInnen oder PatientInnen, aber auch organisationsintern mit KollegInnen und Vorgesetzten stellt den wesentlichen Gegenstand der Arbeit dar. Der Förderschwerpunkt ist als Teil des Dachprogramms „Innovationen für die Produktion, Dienstleistung und Arbeit von morgen“ eingebettet in die Hightech-Strategie der Bundesregierung. Neue Technologien, darunter insbesondere die Digitalisierung von Produktions- und Dienstleistungsprozessen, verändern die Arbeitswelt und damit die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten. Durch neue Technologien entstehen auch neue Formen der Interaktion und Kommunikation zwischen Menschen innerhalb und außerhalb der eigenen Organisation. Diese Interaktion erfolgt klassisch im direkten Kontakt miteinander (live oder technisch vermittelt). Aber auch die Mensch-Maschine-Interaktion stellt durch selbstlernende Systeme und künstliche Intelligenz neue Herausforderungen an die Unternehmen und Beschäftigten. Dieser Wandel von Wirtschaft und Arbeitswelt betrifft Produkte und Dienstleistungen sowie Produktions- und Arbeitsprozesse. Er hat gleichermaßen Auswirkungen auf Betriebsstrukturen sowie Arbeitsverhältnisse und -tätigkeiten. Mit dem „Projektatlas Interaktionsarbeit“ wird ein Überblick zu den Forschungs- und Gestaltungsfeldern interaktiver Arbeit in Deutschland gegeben. Dazu werden die 19 beteiligten Projekte aus dem Förderschwerpunkt "Arbeiten an und mit Menschen" in Form von Steckbriefen vorgestellt sowie eine Inhaltliche Verortung zur Interaktionsarbeit vorgenommen.
Titel: TOAB_Interaktionsarbeit erforschen und gestalten
Akronym: TOAB
Autor: Bahl, L.; Dennißen, F.; Dörflinger, N.; Niehaus, M.; Wehrmann, J.
Herausgeber: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
Veröffentlicht im Jahr: 2023
Mit dieser Publikation werden die Ergebnisse des Förderschwerpunkts „Arbeiten an und mit Menschen“ dargestellt. Dazu werden die 18 beteiligten Projekte sowie das wissenschaftliche Projekt InWiGe in Form von Steckbriefen vorgestellt. Innovative Ansätze zur Neugestaltung von Arbeitsabläufen und -prozessen wurden im Förderschwerpunkt entwickelt, damit auch in Zukunft eine nachhaltige Interaktionsarbeit ermöglicht wird. Die Projekte deckten dabei ein sehr breites thematisches Spektrum an Anwendungsszenarien ab. Diese inhaltliche Vielfalt verdeutlicht einerseits die Tragweite dieser Thematik, andererseits stellt dies eine Herausforderung der Bündelung von Ergebnissen aus der Forschung dar. Die Publikation ist eine Fortführung des ersten Projektatlas zu Beginn des Förderschwerpunkts (erschienen 2020 unter https://www.interaktionsarbeit.de/SharedDocs/Publikationen/DE/Projektatlas2020.html?nn=64eb7c21-8e88-4e97-8606-341c9f0bd95d )

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