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Hybridisierung in der Value Chain: Vom Systemlieferanten zum Kollaborationsexperten (HyValue)

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Schlagwort: Industrie 4.0

Fördermaßnahme: Zukunft der Arbeit: Arbeit in hybriden Wertschöpfungssystemen

Laufzeit: 01.04.2019 - 31.10.2022
Schematischer Aufbau der HyValue-Plattform in der Cloud mit virtuellen Projekträumen Schematischer Aufbau der HyValue-Plattform in der Cloud mit virtuellen Projekträumen

Forschungsziel: Ziel des Forschungsprojekts HyValue ist die Entwicklung eines Prototyps einer digitalen Kollaborationsplattform für unternehmensübergreifende Entwicklungsprojekte in der Automobilindustrie sowie eines  Konzeptes zur Stärkung kollaborativer Dienstleistungsarbeit, welche im Zusammenspiel ein neues Geschäftsmodell für Systemzulieferer in der Automobilbranche ermöglichen: den „hybriden Kollaborationsexperten“.

Ansprechperson Projektkoordination

Dr. Eckhard Heidling
+49 89 272921-65
eckhard.heidling@isf-muenchen.de

Ansprechperson bei PTKA

Dr. Cathrin Becker
+49 721 608-24580
cathrin.becker@kit.edu

Detaillierte Projektbeschreibung

Problemstellung
Systemzulieferer in der Automobilindustrie entwickeln und produzieren für ihre Kunden, die Automobilhersteller, komplette Systeme bestehend aus Komponenten und Modulen, die sie selbst wiederum von ihren eigenen Lieferanten beziehen. In häufig weltweit verteilten Wertschöpfungssystemen bilden sie die zentrale Schnittstelle zwischen den großen Herstellern einerseits und den meist kleinen Komponentenzulieferern andererseits. Ihre Rolle wird aufgrund zunehmender Verflechtungen in der Lieferkette sowie der wachsenden Bedeutung digitaler Systeme immer wichtiger und ihr Aufgabenspektrum erweitert sich: Sie müssen zu „hybriden Kollaborationsexperten“ werden, die die Steuerung, das Management sowie die Integration von Prozessen, Produkten und Services im Wertschöpfungssystem übernehmen. Für solche „kollaborativen Dienstleistungen“ sind geeignete Methoden und Prozesse sowie deren Einbettung in die unterschiedlichen Arbeitsorganisationen unabdingbar.

Projektziel
Ziel des Forschungsprojekts HyValue ist die Entwicklung eines Prototyps einer digitalen Kollaborationsplattform für unternehmensübergreifende Entwicklungsprojekte in der Automobilindustrie sowie eines  Konzeptes zur Stärkung kollaborativer Dienstleistungsarbeit, welche im Zusammenspiel ein neues Geschäftsmodell für Systemzulieferer in der Automobilbranche ermöglichen: den „hybriden Kollaborationsexperten“.

Vorgehensweise
Am Beispiel des Termin- und Statusmanagements im Produktentwicklungsprozess werden Prozesse für „kollaborative Dienstleistungsarbeit“ gemeinschaftlich gestaltet und erprobt. Die Erfahrungen und Anforderungen der unterschiedlichen Nutzer werden in eine interaktive Kollaborationsplattform integriert und Spielregeln für die Kooperation erarbeitet. Durch die Entwicklung eines digitalen Prozessmodells für Projektmanagement, das unterschiedliche Arbeitsweisen miteinander synchronisiert, wird die Einbeziehung von KMU erleichtert. Der Einsatz partizipativer Methoden sichert die Einbindung der Beschäftigten und Führungskräfte. Zur Nutzung virtueller Projekträume wird eine cloudbasierte Software entwickelt. Die erarbeiteten Lösungen werden in der Kollaborationsplattform als Kern des Geschäftsmodells „hybrider Kollaborationsexperte“ zusammengeführt. In neuen Arbeitsformen, bis hin zur Echtzeit-Zusammenarbeit aller Akteure, werden die Beschäftigten zu „hybrider Kollaboration“ befähigt. Als Ergebnisse entstehen ein Gestaltungskonzept für die Kollaborationsplattform, ein Kompetenzatlas mit tätigkeitsbezogenen Rollen- und Kompetenzprofilen, Leitfäden für lernförderliche Arbeit sowie ein hybrides Referenzmodell für die Projektsteuerung.

Ergebnis und Anwendungspotenzial
Der Ansatz „kollaborative Dienstleistungsarbeit“ wird Unternehmen online verfügbar gemacht. Die interaktive Kollaborationsplattform ist für weitere Branchen nutzbar, die ähnlich komplexe Wertschöpfungssysteme aufweisen, darunter der Maschinenbau, die Textil- und die Elektronikbranche. Der Ergebnistransfer erfolgt durch die kooperierenden Unternehmen und Verbände sowie IHKs und Sozialpartner.

Projektpartner
  • Collaboration Factory AG
  • Hochschule für angewandte Wissenschaften Landshut
  • Honasco Kunststofftechnik GmbH & Co. KG
  • Institut für sozialwissenschaftliche Forschung eingetragener Verein
  • Lisa Dräxlmaier GmbH
Publikationen
Titel: Automobil: Mangel an Chips hängt nicht allein an der Lieferkette (HyValue)
Akronym: HyValue
Autor: Ciupek, M.
Verlag: VDI Verlag GmbH VDI Verlag GmbH
Veröffentlicht im Jahr: 2023
Die Automobilindustrie braucht eine umfassende Neudefinition ihrer Halbleiterstrategien und der Zusammenarbeit mit der Halbleiterindustrie. Zu dem Ergebnis kommt eine Studie des ISF München. Business as usual? Das ist seit der Chip-Krise in der Automobilindustrie endgültig Vergangenheit. In der Studie „The Chip Crisis in the Automotive Industry“ im Rahmen des BMBF-Projekts HyValue hat das Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung ISF München jetzt die Hintergründe und Lehren aus der Krise analysiert. Wesentliche Erkenntnis: Bei Halbleitern sind neue Strategien und eine Zusammenarbeit mit den Halbleiterherstellern wichtiger denn je.
Titel: Die Autmobilindustrie in der Chip-Krise (HyValue)
Akronym: HyValue
Autor: Ziegler, A.; Heidling, E.
Herausgeber: Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung e.V. (ISF München)
Veröffentlicht im Jahr: 2023
Die Expertise wurden im Rahmen des Forschungsprojekts HyValue erarbeitet. Es wurden sechs Gestaltungsfelder identifiziert, welche in den Unternehmen der Automobilindustrie vorrangig zu bearbeiten sind. Gestaltungsfeld 1: Transparenz über Halbleiterbedarfe herstellen ? Durchgängige Informationssysteme aufbauen Gestaltungsfeld 2: Halbleiterrisiken aktiv bearbeiten – NextGen-Risikomanagement für Disruptionen in Lieferketten etablieren Gestaltungsfeld 3: Halbleiter als Kernkomponenten – Ganzheitliche Chip-Strategien für Fahrzeuge entwickeln Gestaltungsfeld 4: Kollaborative Wertschöpfungsarchitekturen schaffen – Partnerschaften mit Chip-Herstellern aufbauen Gestaltungsfeld 5: Halbleiterkompetenz in der Automobilindustrie stärken – Führungskräfte, Beschäftigte, Studierende und Auszubildende qualifizieren Gestaltungsfeld 6: Kreislaufwirtschaft aufbauen – Recycling-Strategien für Halbleiter implementieren Die Expertise arbeitet zudem heraus, wie sich gegenwärtig die Rolle von Halbleitern im Fahrzeug transformiert, und schafft wichtige Voraussetzungen für ein tieferes Verständnis der in der Chip-Krise zutage getretenen Veränderungsdynamik in der Automobilindustrie sowie der damit einhergehenden Gestaltungsherausforderungen. Damit liefert sie praxisrelevantes Orientierungs- und Gestaltungswissen für Führungskräfte, Beschäftigte und Betriebsräte und bereitet zugleich den Boden für weitere Forschung zum Wandel des Halbleitereinsatzes in der Automobilindustrie vor dem Hintergrund der Transformation der Branche.
Titel: Von der Pyramide zum Ecosystem (HyValue)
Akronym: HyValue
Autor: Eckhard Heidling, Alexander Ziegler (Hrsg.)
Herausgeber: Eckhard Heidling, Alexander Ziegler (Hrsg.)
Veröffentlicht im Jahr: 2022
Ausgehend von einem soziotechnischen Forschungs- und Gestaltungsansatz wurde im Projekt HyValue ein Prototyp für eine digitale Kollaborationsplattform in Entwicklungsprozessen der Automobilindustrie entwickelt und komplementär ein Konzept kollaborativer Dienstleistungsarbeit zur Verbesserung unternehmensübergreifender Entwicklungsarbeit erstellt. Der Forschungsreport bündelt die wesentlichen Ergebnisse des Vorhabens als Abschlusspublikation des Projekts.

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