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Lokale Oberflächenfunktionalisierung mit Jet-Plasmaelektrolytischem Polieren (Jet-PeP)

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Fördermaßnahme: Bilaterale Kooperation außerhalb EU und China

Laufzeit: 01.01.2018 - 31.03.2021

Forschungsziel: Das Ziel des Forschungsprojekts Jet-PeP war, das Plasmapolieren selektiv auf Bauteiloberflächen einsetzbar zu machen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der innovativen Anlagentechnik zur räumlichen Führung des Plasmas mit einer speziellen Hochleistungsenergiequelle. Damit konnten aufgrund der Möglichkeit zur gezielten Auswahl von Bearbeitungsbereichen und der optimierten Komponentenauslegung neue Gestaltungsmöglichkeiten und Energieeinsparungen von bis zu 30 Prozent erzielt werden. Neben der Medizintechnik wird das strahlgeführte Plasmapolieren für Anwendungen in der Automobilindustrie oder der Luft- und Raumfahrttechnik weiterentwickelt. Das deutsch-israelische Konsortium vereinigte dabei die Exzellenz des Maschinenbaus, der Elektrotechnik, der Werkstoffwissenschaft und der Präzisionsfertigung.

Ansprechperson Projektkoordination

Prof. Andreas Schubert
+49 371 531-34580
andreas.schubert@mb.tu-chemnitz.de

Ansprechperson bei PTKA

Dipl.-Ing. Stefan Scherr
+49 721 608-25286
stefan.scherr@kit.edu

Detaillierte Projektbeschreibung

Problemstellung
Die Oberflächenbearbeitung ist aus zahlreichen Hochtechnologiebranchen nicht mehr wegzudenken. Eine umweltfreundliche Technologie stellt das sogenannte Plasmaelektrolytische Polieren dar. Durch überlagerte, elektrische und chemische Prozesse erfolgt dabei eine Glättung und gezielte Bearbeitung der Bauteiloberfläche. Somit können im Tauchverfahren komplizierte Bauteile schnell, effizient und mit gleichbleibender Qualität bearbeitet werden. Bei medizintechnischen Implantaten wird beispielsweise mit geeigneten Oberflächen erreicht, dass das Körpergewebe gut mit dem Implantat verwächst, dabei ein unerwünschtes Bakterienwachstum jedoch nicht stattfindet. Dies stellt aufgrund der äußerst kompliziert geformten Bauteile sowie der unterschiedlichen Oberflächeneigenschaften und gewünschten Genauigkeiten eine große Herausforderung dar.

Ziel
Das Ziel des Forschungsprojekts Jet-PeP war es deshalb, das Plasmapolieren selektiv auf Bauteiloberflächen einsetzbar zu machen. Der Schwerpunkt lag dabei auf der innovativen Anlagentechnik zur räumlichen Führung des Plasmas mit einer speziellen Hochleistungsenergiequelle.

Vorgehensweise
Zunächst wurde eine örtliche Bearbeitung durch einen strahlgeführten Prozess entwickelt, um das benötigte Plasma nur an den gewünschten Stellen zu erzeugen. Durch die Messung und Analyse chemischer und elektrischer Parameter an der entstehenden Anlage wurden Erkenntnisse zur Wirkung und Ausdehnung des Plasmas auf die Bauteile erworben. Diese waren für die Entwicklung des Prozesses und die Überführung der Technologie in die industrielle Anwendung von entscheidender Bedeutung. Die Untersuchungen wurden durch sogenannte multiphysikalische Simulationsmethoden unterstützt, bei denen das Bauteil-, Werkstoff- und Plasmaverhalten berechnet werden, um Versuche an unterschiedlichen Bauteilen einzusparen. Die entwickelten Komponenten und erzielten Erkenntnisse wurden in prototypische Anwendungen überführt, mit der sich die Oberflächen komplizierter Bauteile selektiv beeinflussen lassen.

Ergebnisse und Anwendungspotenzial
Damit konnten aufgrund der Möglichkeit zur gezielten Auswahl von Bearbeitungsbereichen und der optimierten Komponentenauslegung neue Gestaltungsmöglichkeiten und Energieeinsparungen von bis zu 30 Prozent erzielt werden. Neben der Medizintechnik wurde das strahlgeführte Plasmapolieren für Anwendungen in der Automobilindustrie oder der Luft- und Raumfahrttechnik weiterentwickelt. Das deutsch-israelische Konsortium vereinigte dabei die Exzellenz des Maschinenbaus, der Elektrotechnik, der Werkstoffwissenschaft und der Präzisionsfertigung.

Projektpartner
  • Leukhardt Schaltanlagen Systemtechnik GmbH
  • Technische Universität Chemnitz
Publikationen
Titel: Design and setup of a jet-based technology for localized small scale Plasma electrolytic Polishing (Jet-PeP)
Akronym: Jet-PeP
Autor: Quitzke S.; Kröning, O.; Safranchik, D.; Zeidler, H.; Danilov, I.; Martin, A.; Böttger-Hiller, F.; Shai Essel, S.; Schubert, A.
Herausgeber: Schubert, A. et al. (Ed.)
Verlag: ELSEVIER ScienceDirect ELSEVIER ScienceDirect
Veröffentlicht im Jahr: 2022
Plasma electrolytic Polishing (PeP) represents an innovative technique for finish-machining of complex parts and micro features. The applicability is usually restricted by limitations of the electric power provided by the process energy source (PES). Besides, addressing locally confined areas or single micro features is not possible, since the whole workpiece or a part of it is immersed into an electrolyte bath and thus machined. To overcome this, the development and verification of an alternative process arrangement for localized PeP is presented in this study.
Titel: Local surface nanoscale modification by Jet Plasma electrolytic Polishing (Jet-PeP) (Jet-PeP)
Akronym: Jet-PeP
Autor: Schubert, A. et al.
Herausgeber: Schubert, A. et al.
Verlag: Verlag Wissenschaftliche Scripten, Auerbach Verlag Wissenschaftliche Scripten, Auerbach
Veröffentlicht im Jahr: 2021
Das Plasmaelektrolytische Polieren (PeP) basiert auf dem Prinzip einer elektrochemischen Zelle mit einem anodisch gepolten Werkstück in einem kathodisch gepolten Elektrolytbecken. Eine angelegte Gleichspannung führt zu chemisch-physikalischen Reaktionen und der Ausbildung einer Gashülle um die Oberfläche des Werkstücks. Der Bearbeitungsprozess führt zur Abnahme der Oberflächenrauheit ohne mechanische Kraft und die geringe Abtragrate ermöglicht eine ressourceneffiziente Bearbeitung der Werkstückoberfläche. Die maximal gleichzeitig polierbare Werkstückoberfläche hängt typischerweise von der zur Verfügung stehenden Leistung und Energie der Prozessenergiequelle (PEQ) ab. Das Ziel des Projekts war der Transfer des Bad-basierten PeP-Prozesses auf einen Freistrahlbasierten Prozess (Jet-PeP), um lokale Oberflächenmodifikation im Nanometerbereich zu ermöglichen. Zusätzlich sollte der Jet-PeP Prozess erfolgreich initiiert und ein geeignetes Prozessfenster für das Polieren des Stahlwerkstoffs AISI 316L entwickelt werden. Die Hauptergebnisse dieses Projekts sind eine Prototypenanlage mit modularer Steuersoftware für kleinflächige lokalisierte Bearbeitung mit Jet-PeP Technologie und eine prozessspezifische PEQ. Zudem wurde ein materialspezifischer Elektrolyt entwickelt. Multiphysiksimulationen zur Beschreibung der Stromdichteverteilung über dem polierten Bereich in Abhängigkeit von Arbeitsabstand und Düsendurchmesser wurden durchgeführt. Der Prozess wurde an einer planaren Oberfläche erfolgreich initiiert und in die zwei Prozessphasen Initiierungsphase und Polierphase untergliedert, die durch verschiedene Elektrolytstrahlgeometrien und Stromstärkewerte gekennzeichnet sind. Die Prozessinitiierung wurde mit verschiedenen Düseninnen- und Werkstückgeometrien untersucht. Eine ökonomische Betrachtung ergab, dass für die Elektrolyterwärmung eine besonders hohe elektrische Leistung notwendig ist. Die Integrationsfähigkeit der Technologie wurde anhand einer Prozesskette für die Fertigung von nanostrukturierten Bauteilen aus der Medizintechnik betrachtet. Es konnte gezeigt werden, dass ein kleinflächiges, lokales Polieren ohne Maskierung möglich ist und bei Verwendung abweichender Düsendurchmesser die polierte Fläche eingestellt werden kann. Der deutsch-israelische Abschlussbericht ist in englischer Sprache verfasst.

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