Stellen Sie sich Ihre individuelle Projektübersicht zusammen.
Fördermaßnahme: Betriebliches Kompetenzmanagement im demografischen Wandel
Forschungsziel: Im Projekt Facharzt Plus werden geeignete kompetenzförderliche Maßnahmen entwickelt und erprobt, die für Fachärztinnen und Fachärzte nach Abschluss der fünf- bis sechsjährigen Weiterbildung Arbeitsbedingungen schaffen, die eine gezielte fachspezifische weitere Kompetenzentwicklung ermöglichen. Hierzu werden Lösungen aus anderen Branchen auf ihre Eignung für den Gesundheitsbereich überprüft und neue Modelle karrierebegleitender Zusatzqualifizierung und einer an Lebensereignissen orientierten, kompetenzbasierten Arbeitsorganisation getestet.
Dr. Saskia Ziemann
+49 721 608-23235
saskia.ziemann@kit.edu
Universitätskliniken erfüllen drei Aufträge: Sie qualifizieren Fachärzte, stellen medizinische Forschung sicher und erbringen hoch spezialisierte medizinische Versorgung, die andere Kliniken nicht übernehmen können. Weil Patienten älter und kränker werden, viele Ärzte bald in den Ruhestand gehen und die Teilzeitquote steigt, werden bis 2019 ca. 30.000 Facharztstellen neu zu besetzen sein. Zudem finden viele Fachärzte außerhalb von Kliniken attraktivere Arbeitsbedingungen. Fachärzte und -ärztinnen sind einer steigenden Arbeitsbelastung ausgesetzt, die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und individueller Flexibilität erschwert. Um ausreichend und gut qualifizierte Mitarbeiter zu binden, sind innovative Lösungen für die Arbeits- und Entwicklungsbedingungen in Universitätskliniken notwendig.
Im Projekt Facharzt Plus werden geeignete kompetenzförderliche Maßnahmen entwickelt und erprobt, die für Fachärztinnen und Fachärzte nach Abschluss der fünf- bis sechsjährigen Weiterbildung Arbeitsbedingungen schaffen, die eine gezielte fachspezifische weitere Kompetenzentwicklung ermöglichen. Hierzu werden Lösungen aus anderen Branchen auf ihre Eignung für den Gesundheitsbereich überprüft und neue Modelle karrierebegleitender Zusatzqualifizierung und einer an Lebensereignissen orientierten, kompetenzbasierten Arbeitsorganisation getestet. Dazu gehören z. B. eine auf kompetenzbasierte Einsatzplanung in Universitätskliniken zugeschnittene Personalsoftware und eine kompetenzbasierte Kombination von Lernen im Klinikalltag und ärztlicher Zusatzqualifizierung. Daraus werden auf Kliniken zugeschnittene Bildungs- und IT-Beratungsangebote entwickelt, die strukturierte Kompetenzentwicklung, Klinikeffizienz mit leistungs- und qualifikationsgerechten Anreizen, Personalprozesse sowie neue Lernwerkzeuge (z.B. mobile Endgeräte) und Lernformen (z. B. offene Online Kurses) umfassen. Sie werden in den Universitätskliniken Münster, Rostock und Aachen erprobt und evaluiert.
Die Maßnahmen, Methoden und Instrumente stellen eine einzigartige Kombination aus Arbeits-, Einsatz- und Lernbedingungen für Universitätskliniken, Krankenhäuser der Regelversorgung und andere Branchen dar, die vergleichbare Anforderungen haben. Sie werden über Krankenkassen, Krankenhausverbände und Ärztekammern den 44 Kliniken des UKM, seinen 22 Lehrkrankenhäusern und vielen weiteren Kliniken zur Nutzung vorgestellt und mittelfristig als IT-Lösungen verbunden mit Fachberatungen angeboten. Zusammen mit den Verbänden wird ein Praxisforum als Plattform für Demografie- und Kompetenzmanagement in Kliniken aufgebaut. Diese neuen Maßnahmen tragen dazu bei, die Versorgungsqualität im Gesundheitsbereich zu verbessern und dem Fachärztemangel an Kliniken wirksam zu begegnen. Das Fachberatungsangebot für flexible Lern- und Arbeitsbedingungen im Krankenhaus mit zugehöriger Umsetzungsbegleitung hinsichtlich Veränderungsmanagement sowie Personal- und IT-Fachkonzepte berücksichtigt die Wechselwirkungen zwischen Arbeitsgestaltung und Kompetenzentwicklung im Krankenhaus. Damit wird dem Fachkräftemangel in diesem Bereich des Gesundheitswesens wirksam begegnet und die medizinische Versorgungsqualität verbessert.
In der folgenden Liste sehen Sie Ihre ausgewählten Projekt-Favoriten.