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Schlagwort: Industrie 4.0
Fördermaßnahme: Arbeit in der digitalisierten Welt
Forschungsziel: Ziel des Verbundprojektes war es, Konzepte einer kollaborativen Zusammenarbeit bei Aufgaben der Instandhaltung zwischen unterschiedlichen Fachdisziplinen, Arbeitsbereichen und zwischen Unternehmen zu entwickeln und beispielgebend zu erproben. Das interdisziplinäre Expertenwissen wurde in Assistenzsystemen gespeichert und den Beschäftigten vor Ort zur Vermeidung von zeit- und kostenintensiven Fehlern und zur Verkürzung von Problemlösungsprozessen zur Verfügung gestellt.
Dr. Tina Haase +49 391 4090-162
tina.haase@iff.fraunhofer.de
Dipl.-Ing. Ulrike Kirsten
+49 721 608-31411
ulrike.kirsten@kit.edu
Problemstellung
Technische Verbesserungen in der Stahlproduktion haben physische Belastungen minimiert. Die zunehmende Vernetzung der Arbeitssysteme erhöhte aber gleichzeitig die psychische Beanspruchung der Mitarbeiter. Insbesondere in der Instandhaltung müssen bei komplexen Störungssituationen eine Vielzahl aktueller Zustandsdaten der Anlagen ausgewertet werden. Für eine schnelle und sichere Behebung von Störungen ist daher das Erfahrungswissen der Spezialisten im Unternehmen und von externen Dienstleister unverzichtbar. Es besteht ein großer Bedarf an einer systematischen Integration des Erfahrungswissens in die Arbeitsgestaltung und in die Prozesse des betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutzes.
Zielstellung
Ziel des Projektes war daher die Entwicklung eines Systems, welches Expertenwissen im Arbeitsprozess unmittelbar zur Verfügung stellt und damit einen Beitrag zur Gestaltung sicherer Arbeit und zur Qualifizierung der Mitarbeiter leistet. Die beispielhafte Entwicklung wurde für die Instandhaltungsprozesse in der Stahlproduktion durchgeführt und so konzipiert, dass diese Lösungen auf andere Prozesse und Produktionsbereiche sowie auf andere Branchen übertragen werden kann.
Vorgehensweise
In der Analysephase wurden die Anforderungen an die Assistenzsysteme zum einen durch eine arbeitswissenschaftliche Gefährdungsbeurteilung an exemplarischen Arbeitsplätzen und eine Analyse der Qualifikationsanforderungen identifiziert. Zum anderen wurden das fachsystematische Wissen und das Erfahrungswissen auf Basis von Einzel- und Gruppengesprächen mit Experten in die Assistenzsysteme überführt. Die Mitarbeiter in der Instandhaltung konnten dann im Arbeitsprozess über Tablets oder Datenbrillen auf diese Expertise zugreifen und sich mit Sprachverbindungen und über Kamerasysteme unmittelbar mit Experten austauschen und situationsbedingte Lösungen erarbeiten.
Ergebnisverwertung
Das Projekt leistete einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Stahlindustrie und für Branchen mit vergleichbaren Anforderungen, wie z. B. Maschinen- und Anlagenbau sowie Chemieindustrie. Die Beispiellösungen und die Erfahrungen wurden in einer Reihe von Fachtagungen und über Fachpublikationen veröffentlicht. Für einen zielgerichteten Ergebnistransfer wurden die branchenspezifischen Fachzeitschriften, wie z. B. die Zeitschrift „Stahl und Eisen“ genutzt. Durch den Projektpartner Wellmann Sicherheitstechnik GmbH & Co. KG und auch über den IT- Dienstleister Kirschbaum erfolgt die Sicherstellung des Transfers in die Branchen Chemie und Energie. Die entwickelten Handlungsleitfäden, Gestaltungsempfehlungen und Instrumente werden anhand eines Werkzeugkoffers durch BIT e.V. und VDI/VDE in Fachöffentlichkeit und Betriebe transferiert. Die BAuA beabsichtigt langfristig die Auswirkungen auf Normungsprozesse und technische Regelwerke zu untersuchen.
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