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Schlagwort: Industrie 4.0
Fördermaßnahme: Arbeit in der digitalisierten Welt
Forschungsziel: Im Verbundprojekt "DigiRAB: Sicheres Arbeiten auf der digitalisierten Baustelle" wurden Ansätze zur Digitalisierung und Verbesserung des Arbeitsschutzes auf Baustellen analog der „Industrie 4.0“ entwickelt.
Prof. Markus König +49 234 32-23047
koenig@inf.bi.rub.de
Martina Kühnapfel, M.A.
+49 721 608-24979
martina.kuehnapfel@kit.edu
Problemstellung
Beschäftigte auf Baustellen sind höheren Gefahren ausgesetzt als in vielen anderen Bereichen. Zu den häufigsten Unfallursachen gehören das Arbeiten im Umfeld von Baumaschinen und der unsachgemäße Umgang mit Geräten. Für Bauunternehmen führen Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten auch zu Bauverzögerungen und Schadensersatzansprüchen und damit zu erheblichen Mehrkosten. Hinzu kommen eine zunehmende Komplexität der Bauprojekte sowie neue technische, qualitätsbezogene und ökonomische Herausforderungen.
Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden wurden durch die Impementierung der Digitalisierung im Bauwesen in den letzten Jahren neue Arbeitsweisen generiert. Für die Planung und Sicherstellung des Arbeitsschutzes wurden die digitalen Möglichkeiten jedoch bis vor drei Jahren noch nicht adäquat genutzt.
Projektziel und Vorgehensweise
Daher wurde das Projekt DigiRAB aufgesetzt, um auch den Arbeitsschutz auf Baustellen unter Verwendung von Virtual Reality Technologien analog der „Industrie 4.0“ zu entwickeln und zu implementieren. Informationen über Arbeitsprozesse, eingesetzte Baugeräte und Baumaschinen, über verwendete Materialen und eingesetzte Arbeiter können nun mit einem virtuellen Modell des Bauwerks und der Baustelle verknüpft werden. Somit stehen den Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinatoren vor Ort neue und hochwertigere Informationen darüber zur Verfügung, wann welche Aufgabe mit welchem Werkzeug in welchem Bauabschnitt an welchem Tag ausgeführt werden. Entscheidungsträger werden bewusst in die Prozesse eingegliedert.
Nun ist es möglich, die zahlreichen Informationen auf Baustellen mit Hilfe von Sensoren zu erfasent und danach mittels neuartiger Kooperations- und Partizipationsformen (wie z.B. Echtzeit-Monitoring Konzepte) für die schnelle Erkennung von Gefahren wie auch für vorbeugende Maßnahmen im Arbeits- und Gesundheitsschutz einzusetzen. Geeignete Maßnahmen wurden im Projekt explorativ auf realen Baustellen erprobt. Zusätzlich wurden neue Medien und Inhalte zur bedarfsgerechten Schulung der Beschäftigten weitergegeben. Dazu wurde eine Cloud-basierte digitale Plattform für die kollaborative Planung, Schulung und Steuerung des Arbeitsschutzes auf Baustellen erarbeitet. Es steht ein Assistenzsystem für Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinatoren in Bauunternehmen zur Verfügung.
Ergebnisse und Anwendungspotenzial
Die entwickelten Lösungen unterstützen Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinatoren und verbessern den Arbeitsschutz auf Baustellen maßgeblich. Sie wurden auch der Berufsgenossenschaft BGBAU vorgestellt.
Damit die nun verfügbaren Möglichkeiten der Umsetzung staatlicher Arbeitsschutzvorschriften und die entstandenen Instrumente eines digitalisierten Arbeitsschutzes in unterschiedliche Betriebe und Wertschöpfungsketten der Bauindustrie hineingetragen werden können, hat das Projektkonsortium wichtige Anforderungen für die Weiterentwicklung Systeme zur Datenerfassung und Kommunikation auf Baustellen abgeleitet.
In der folgenden Liste sehen Sie Ihre ausgewählten Projekt-Favoriten.