Stellen Sie sich Ihre individuelle Projektübersicht zusammen.
Schlagwort: Industrie 4.0
Fördermaßnahme: Betriebliches Kompetenzmanagement im demografischen Wandel
Forschungsziel: Das Verbundprojekt LerndA erarbeitete neue Grundsätze lernförderlicher Arbeitsgestaltung, infolge dessen Lernhemmnisse bei qualifizierter Arbeit aufgezeigt sowie die besonderen Inhalte des Erfahrungswissens und des erfahrungsgeleiteten Lernens bei Ingenieuren bestimmt werden sollten.
Prof. Fritz Böhle +49 89 272921-0
fritz.boehle@isf-muenchen.de
Jennifer Dopslaff, M.A.
+49 721 608-25939
jennifer.dopslaff@kit.edu
Bislang war die Annahme vorherrschend, dass qualifizierte Tätigkeiten per se lernförderlich sind. Aktuelle Untersuchungen widerlegen dies jedoch. Solche Tätigkeiten bieten zwar Anreize und Möglichkeiten für das Lernen durch Arbeit, zugleich bestehen aber auch erhebliche Lernhemmnisse, vor allem für die Entwicklung von Erfahrungswissen. Ingenieure benötigen neben dem systematischen Wissen auch ein besonderes Erfahrungswissen über die Realisierung und Anwendung technischer Innovationen. Dieses wird unmittelbar beim Arbeiten erworben und muss ebenso wie systematisches Wissen kontinuierlich an neue Anforderungen und Entwicklungen angepasst werden. Dies ist für Ingenieure häufig nicht möglich, da sie nicht unmittelbar in die Produktionsprozesse, in denen Innovationen realisiert werden, eingebunden sind. Dies gilt auch für die prozessorientierte Integration verschiedener Funktionsbereiche und virtuelle Simulation. Das erfordert die Suche nach neuen Gestaltungsansätzen.
LerndA erarbeitete neue Grundsätze lernförderlicher Arbeitsgestaltung. Hierzu wurden Lernhemmnisse bei qualifizierter Arbeit aufgezeigt sowie die besonderen Inhalte des Erfahrungswissens und des erfahrungsgeleiteten Lernens bei Ingenieuren bestimmt. Die Erarbeitung und Erprobung der neuen Grundsätze erfolgte konzeptuell und gestaltungsbezogen durch:
-Entwicklung von Arbeitsstrukturen für Produktionslabore, in denen Ingenieure mit Facharbeitern und Technikern bei der Entwicklung und Realisierung von Innovationen zusammenarbeiten;
-Entwicklung von Arbeitsstrukturen für kooperativen Transfer impliziten Erfahrungswissens, bei dem Ingenieure in laufenden Arbeitsprozessen ihr jeweils individuelles Erfahrungswissen gegenstands- und handlungsbezogen austauschen und gemeinsam weiterentwickeln;
-systematische Identifizierung und Weiterentwicklung der Potenziale von KMU, die entwickelten Modelle lernförderlicher Arbeitsstrukturen aufzugreifen und praktisch umzusetzen.
Die wissenschaftlichen Partner (ISF und GAB) verbreiteten die neuen Grundsätze lernförderlicher Arbeitsgestaltung in den Arbeitswissenschaften und unterstützten damit die Gestaltung zukunftsfähiger wissensintensiver Arbeitssysteme. Das Unternehmen Audi wendete für die Fertigungstechnik das neue Modell „Produktionslabore“ zur Entwicklung einer Industrie 4.0 an. Es wurde damit ein neuer Weg beschritten, um IT-Systeme mit der Praxis industrieller Fertigung und der Rolle menschlicher Arbeit in autonomen technischen Systemen zu verbinden. Das Unternehmen Siemens nutzte das neue Modell „Transfer impliziten Erfahrungswissens“ für die Planung und Durchführung von Projekten bei zunehmender Komplexität im internationalen Kontext. Das ISF München initiierte und unterstützte in Kooperation mit den KMU-Umsetzungspartnern die branchenübergreifende Umsetzung der Modelle unter besonderer Nutzung der KMU-spezifischen Potenziale für erfahrungsgeleitetes Lernen durch Arbeit.
In der folgenden Liste sehen Sie Ihre ausgewählten Projekt-Favoriten.