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Schlagwort: Industrie 4.0
Fördermaßnahme: Betriebliches Kompetenzmanagement im demografischen Wandel
Forschungsziel: Flexibilisierung durch dynamisches Personal- und Kompetenzmanagement für wissensintensive Dienstleistungen
Dipl.-Pol. Anika Hügle
+49 721 608-25958
anika.huegle@kit.edu
Ausgangslage
In der IKT-Branche zeichnet sich ein erheblicher Bedarf an neuen Ansätzen zum Kompetenzmanagement und neuen Konzepten zur Arbeitsgestaltung ab. Keine andere Branche ist so stark Treiber und Betroffener von Innovationen und organisatorischen Veränderungen zugleich. Vor allem der rasante Technologiewandel setzt die Unternehmen unter Anpassungs- und Weiterbildungsdruck – bei gleichzeitigem Anstieg des Durchschnittsalters der Belegschaften.
Neue IT-Produkte und Geschäftsmodelle wissensintensiver Dienstleistungen erfordern zudem, dass gerade in dieser Branche nicht nur Fachwissen, sondern z.B. auch Beratungs- und Vertriebskompetenz entwickelt werden. Benötigt werden unternehmens- und branchenspezifische Lösungen zur Qualifizierung und Kompetenzentwicklung, welche die unternehmerischen Flexibilitätsanforderungen mit den individuellen Fähigkeiten und Potenzialen der Beschäftigten in Einklang bringen und Leitbildcharakter für andere Wirtschaftszweige haben.
Vorgehensweise und Ziele
Das Projekt konzentrierte sich auf die Kompetenzanforderungen in der IKT-Branche und entwickelte die konzeptionellen Grundlagen, um das verfügbare Potenzial an Kompetenzen in einem Unternehmen in neuer Art und Weise zu kombinieren und dadurch einen Flexibilitätszugewinn zu erhalten. Gemeinsam mit betrieblichen Partnern wurden Personalentwicklungsprogramme so weiterentwickelt, dass in gemischten Lernarrangements Kompetenzentwicklung verbunden wurde mit dem Zusammenführen unterschiedlicher Altersstrukturen, Qualifizierungen und betrieblichen Rollenprofilen. Führungskräfte und Betriebsräte wurden als relevante Multiplikatoren aktiv in das betriebliche Kompetenzmanagement einbezogen und neue Medien und Technologien für die Kompetenzentwicklung erprobt.
Für die im Projekt erprobten Kompetenzentwicklungsmaßnahmen wurden neue Instrumente zur Erfolgs- und Nutzenmessung entwickelt und vorgestellt. Damit wurden die Voraussetzungen für ein systematisches Kompetenzmanagement unter dynamischen Bedingungen geschaffen. Das so entstehende integrative Konzept wurde in eine branchenweite „Benchmarking“ Lösung zum Kompetenzmanagement im demografischen Wandel überführt.
Ergebnisse und Anwendungspotenzial
Das vor allem von den Projektpartnern Fraunhofer IAO, BITKOM und EBS entwickelte Benchmarking-Tool wurde im Projektverlauf erstmals angewendet und steht nun interessierten Unternehmen der IKT-Branche online zur Verfügung. Es bietet die Möglichkeit, das eigene betriebliche Kompetenzmanagement im Vergleich zu den Top Performern der Branche auf den Prüfstand zu stellen und eine Auswertung des eigenen Ergebnisses per E-Mail zu erhalten.
Die erfolgreich entwickelten Maßnahmen für ein dynamisches Kompetenzmanagement wurden von den Anwendungsunternehmen TDS, QSC und Telekom nach der Erprobungsphase auf andere Konzern- und Unternehmensbereiche ausgerollt und etabliert. Skizziert wurden diese Kompetenzentwicklungsmaßnahmen im veröffentlichten „Praxisleitfaden Qualifizierung“ der über die Projekthomepage abrufbar ist. Dieser enthält ebenso die zentralen Erkenntnisse der Projektarbeit und gibt Unternehmen Anregungen und Handlungsempfehlungen, wie man mit den aktuellen und künftigen Herausforderungen des technologischen und demografischen Wandels umgehen kann.
Dieses integrierte Konzept für ein dynamisches Kompetenzmanagement und das Benchmarking-Tool besitzen eine hohe Flexibilität und Anpassbarkeit und können auch künftig weiterentwickelt und ergänzt werden. Sie bieten somit einen langfristigen und nachhaltigen Verwertungsnutzen für IKT-Unternehmen und verbessern deren Wettbewerbsposition.
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