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Fördermaßnahme: Präventive Maßnahmen für die sichere und gesunde Arbeit von morgen
Forschungsziel: Im GAP-Projektverbund wird erstmalig mit Pilotunternehmen und Technologienetzwerken ein Konzept des selbstlernenden, netzwerkkoordinierten betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutzes entwickelt und erprobt. Selbstlernend meint, dass sich die Praxisakteure gemeinsam neues Wissen und Können aneignen, es bewerten und im Netzwerk anwenden.
Prof. Klaus Dörre +49 3641 9455-21
klaus.doerre@uni-jena.de
Dipl.-Ing. Heike Menzel
+49 721 608-31479
heike.menzel@kit.edu
Ausgangslage
Über die Digitalisierung und Vernetzung betrieblicher Prozesse und ihre Folgen für Arbeit, Gesundheit und Beschäftigte wissen wir noch zu wenig. Aktuell steht die technologische Vielfalt von Industrie 4.0 im Fokus des öffentlichen und betrieblichen Interesses. Zentrale Fragen sind bisher unbeantwortet: Wie ist die Arbeit der Zukunft humanzentriert zu gestalten? Welche Entlastungspotenziale und welche neuen Risiken für die Gesundheit welcher Berufs- und Beschäftigtengruppen entstehen? Antworten sind durch erste Erfahrungen in Pionierbranchen wie Photonik, Halbleiter- und Windenergietechnik zu gewinnen. In diesen Wachstumsbranchen werden neueste Technologien zugleich entwickelt als auch eingesetzt – eine Chance, Technikwandel von vornherein beschäftigungs- und gesundheitswirksam zu gestalten.
Ziel und Vorgehensweise
Im GAP-Projektverbund wird erstmalig mit Pilotunternehmen und Technologienetzwerken ein Konzept des selbstlernenden, netzwerkkoordinierten betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutzes entwickelt und erprobt. Selbstlernend meint, dass sich die Praxisakteure gemeinsam neues Wissen und Können aneignen, es bewerten und im Netzwerk anwenden. Die Gestaltungsarbeit erfolgt auf zwei Feldern: (1) Im Betrieb werden Instrumente und Strategien zur Verbesserung der Gesundheitssituation von Beschäftigten ganzheitlich entwickelt. (2) Aus der Generalisierung betrieblicher Erfahrungen entstehen neue Konzeptmodule, mit denen Technologienetzwerke in die Lage versetzt werden, KMU in Gesundheitsschutz-fragen professionell zu beraten und sie auf künftige, technologische Anforderungen vorzubereiten. Das Netzwerkkonzept integriert eine Toolbox mit mehreren betrieblichen Instrumenten, ein Manual zur Umsetzung der Netzwerkkoordination, ein Fallstudienarchiv und weitere Module. Ergebnisse sind also ganzheitliche, branchenspezifische Dienstleistungskonzepte der Netzwerke, die technologische Innovationen mit humanzentrierter, gesundheitsgerechter Arbeitsgestaltung kombinieren.
Ergebnisverwertung
Von den Pilotunternehmen POG und HAP werden die neuen Instrumente kurzfristig in den FuE-Abteilungen und den gewerblichen Bereichen angewendet. Weitere Umsetzungspartner nutzen die Toolbox und stellen ihre Erfahrungen im RKW Kompetenzzentrum vor, das die erarbeiteten Instrumente in der Mittelstandsberatung nutzt. In den Netzwerken arbeiten die Praktiker Aktualisierungen in den Modulen im Fallstudienarchiv ein. OptoNet und Silicon Saxony als Technologienetzwerke nutzen die neuen Konzeptmodule, um ein umfassendes Beratungsangebot für ihre Mitglieder zu entwickeln und machen ihre Anwendungserfahrungen in den Netzwerktreffen von WindEnergy Network bekannt. Aus Toolbox, Manual und Fallstudienarchiv entsteht ein netzwerkkoordinierter Unternehmensservice, der langfristig bis zur Marktreife in den Photonik-, Halbleiter- und Windenergiebranchen etabliert wird. Dieser Prozess wird durch die Entwicklung geeigneter Datenbanksoftware insbesondere vom Partner Ernst-Abbe-Hochschule unterstützt. Alle Hochschulpartner setzen die Qualifizierungsmodule in der Ausbildung von Masterstudenten und berufsbegleitenden Studiengängen ein und publizieren die Ergebnisse in den jeweiligen Fachzeitschriften und auf Tagungen. Die Umsetzungspartner aus den Verbänden und den Landesministerien machen das Konzept bekannt, indem sie es in ihre Arbeitsgestaltungs- und Fördermaßnahmen integrieren.
In der folgenden Liste sehen Sie Ihre ausgewählten Projekt-Favoriten.