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Schlagwort: Arbeit, Industrie 4.0
Fördermaßnahme: KMU-innovativ (bis 2015)
Forschungsziel: In der Industrie 4.0 ist zu berücksichtigten, wie eine intelligente Einbindung der KMU-Zulieferer in Cyber-Physische-Produktionssysteme erfolgen kann, ohne die Vorteile der derzeit typischen, von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) geprägten Zuliefererstrukturen aufzugeben. Aus diesem Grund wurde im KMU-Innovativ-Projekt "MiMiK" am Beispiel der Elektronikindustrie untersucht, wie spezielle Anforderungen der Industrie 4.0 im Rahmen der Wertschöpfungskette von KMU-Zulieferern abgebildet werden können. Die Umsetzung von Methoden der Industrie 4.0 erfordert hier die Umstellung von geplanten Transaktionen hin zu einer ereignisgesteuerten unternehmensübergreifenden Kommunikation, um so mit kurzfristigen Störgrößen im Produktionsprozess besser umgehen und geeignet reagieren zu können. In diesen Prozess sind die Mitarbeiter und Ihre Verfügbarkeit einzubinden, da sie den wichtigsten Produktionsfaktor im Mittelstand darstellen. Mit den nun vorliegenden Ergebnissen können kleine und mittelständische Betriebe das bislang kaum genutzte Flexibilitätspotential durch unternehmensübergreifende Kooperationsbeziehungen erhöhen. Durch die Lösungen werden die KMU-Zulieferer in der Lage sein, sich mit hochautomatisierten Großunternehmen zu vernetzen. Die Informations- und Kommunikationswerkzeuge wie auch medial aufbereitete Erfolgsgeschichten eignen sich für eine breite Nutzung in mittelständischen Fertigungsbetrieben und Wertschöpfungsnetzwerken weiterer Branchen.
Thomas Lacker +49 711 520480-11
lacker@introbest.de
Martina Kühnapfel, M.A.
+49 721 608-24979
martina.kuehnapfel@kit.edu
Problemstellung
Der Paradigmenwechsel in der Produktion stellt neue Anforderungen an Automatisierung und Flexibilisierung, die durch eine intelligente Vernetzung von Produkten, Maschinen und Anlagen sowie den Einsatz Cyber-Physischer Systeme erfüllt werden können. Insbesondere stellt sich die Frage, wie zukünftig eine intelligente Einbindung der KMU-Zulieferer in derartige Produktionskonzepte und -systeme erfolgen kann, ohne dabei die Vorteile der von kleinen und mittelständischen Unternehmen geprägten inner- und überbetrieblichen Arbeitsstrukturen aufzugeben. Durch den wachsenden Automatisierungsgrad steigen auch die Anforderungen an die Qualifikation der Beschäftigten sowie an das gesamte technische Umfeld der Unternehmen.
Projektziele
Im KMU-Innovativ-Projekt ¿MiMiK4.0¿ wurden in einem Verbund aus mehreren mittelständischen Zulieferer-unternehmen der Elektronikindustrie in Zusammenarbeit mit einem ERP-Softwareanbieter und arbeitswissenschaftlicher Begleitforschung zügig KMU-gerechte Lösungen erarbeitet. Dabei standen die Digitalisierung unternehmensinterner Prozesse (z.B. papierlose Fertigung, Auftrags- und Einsatzplanung) sowie unternehmensübergreifende Wertschöpfungsprozesse (z.B. Webshop, Kundenorientierung Vertrieb, agiles Lager) im Fokus, wobei gleichzeitig die etablierten Stärken mittelständisch geprägter Arbeitsstrukturen und Selbstorganisation nicht nur erhalten sondern weiter ausgebaut wurden. Ziel war die Umstellung von geplanten Transaktionen hin zur ereignisgesteuerten unternehmensübergreifenden Kommunikation, um mit Störgrößen und kritischen Faktoren im Produktionsprozess besser umzugehen und geeignet zu reagieren. Das bislang kaum genutzte Flexibilitätspotenzial sollte durch optimale Kooperationsbeziehungen erhöht werden.
Anwendungspotential und Ergebnisse
Zum einen wurden unter arbeitswissenschaftlicher Begleitung innovative Organisationsstrukturen und Planungsmethoden geschaffen, wodurch die Mitarbeiter, als wichtigste Produktionsfaktoren im Mittelstand, ertüchtigt werden, Arbeitsabläufe selbstorganisiert und eigenständig umzusetzen. Die Werker waren von Anfang an direkt in die Projektarbeiten eingebunden. Ihre Verfügbarkeit im Arbeitsprozess wie auch ihr Bedarf an Weiterqualifizierung wurden mit betrachtet. Zum anderen wurden KMU-gerechte technische Rahmenbedingungen sowie Informations- und Kommunikations-Schnittstellen entwickelt, um die Informationswege und Reaktionszeiten bei Planänderungen und Produktionsanpassungen in der kompletten Wertschöpfungskette zu minimieren. Es wurden mehrere Kommunikationswerkzeuge mit hoher Transparenz und einfacher, schneller Handhabung entwickelt. Vorher unstrukturierte Information wird jetzt kontextbezogen aufbereitet und mit Suchalgorithmen ausgestattet, so dass alle Mitarbeiter schnell und zielgerichtet agieren und die Daten gleichzeitig auf allen Ebenen der Wertschöpfungskette verwalten können.
Durch diese Lösungen werden die Zulieferer-KMU in der Lage sein, sich mit hochautomatisierten Großunternehmen zu vernetzen. Die zu erwartenden Ergebnisse haben Modellcharakter, die Übertragbarkeit der Projektergebnisse auf andere produzierende KMU ist mit geringem Aufwand möglich. Die Informations- und Kommunikations-Werkzeuge wie auch medial aufbereitete Erfolgsgeschichten werden sich für eine breite Nutzung in mittelständischen Fertigungsbetrieben und Wertschöpfungsnetzwerken anderer Branchen eignen.
In der folgenden Liste sehen Sie Ihre ausgewählten Projekt-Favoriten.